Kommentar Süskinds Elixier

Trainer kommen und gehen. In Bremen vielleicht weniger häufig, beim 1. FC Köln in den letzten Jahren aber immer öfter, besser gesagt: zu oft.

Und regelmäßig wurde die Einschätzung von uns Journalisten über den "Neuen" getätigt. Damit möchte ich mich diesmal zurückhalten.

Dies hat nichts mit der Person Peter Stöger zu tun. Der 47-jährige Wiener hat sich im Vorfeld seiner Verpflichtung bereits eindeutig zum FC bekannt und kann in seiner Vita so manchen Erfolg auflisten. Doch um in Köln, sagen wir mal nach 1998, längerfristig Erfolg zu haben, bedarf es eines solch besonderen Elixiers, wie es Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds Roman "Das Parfum" kreierte.

Die Hoffnungen in Köln waren stets groß, zuletzt bei Holger Stanislawski, der sich dann fluchtartig vom Acker machte. Auch die Experimente mit Stale Solbakken oder Zvonimir Soldi gingen schief. Und Christoph Daum, der kölsche Götterbote, versenkte zwar einen riesigen Haufen Euros, konnte aber den Anspruch, den Verein zurück ins Paradies zu führen, nicht erfüllen. Die Schulden stiegen, Daum verließ das sinkende Schiff.

Nun übernimmt als einer seiner Nachfolger Peter Stöger das Ruder. Intelligent wie er ist, wird er sich überlegt haben, warum er den Champions League-Aspiranten Wien für die launische Diva vom Rhein verlässt. Es wird sich zeigen, ob es Stöger gelingt, den FC ins richtige Fahrwasser zurückzubringen.

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