1. FC Köln Timo Horn ist der erste Kandidat für einen Vereinswechsel

Köln · Torwart Timo Horn stellt seine persönliche Zukunft beim 1. FC Köln in den Hintergrund. Die ganze Konzentration gilt dem Spiel am Sonntag in Leipzig.

 Noch fliegt Timo Horn für den 1. FC Köln. Im Falle eines Abstiegs in die 2. Bundesliga dürfte der ambitionierte Torwart aber nicht mehr zu halten sein.

Noch fliegt Timo Horn für den 1. FC Köln. Im Falle eines Abstiegs in die 2. Bundesliga dürfte der ambitionierte Torwart aber nicht mehr zu halten sein.

Foto: Bucco

Die Fragen häufen sich im gleichen Maße, wie sich die Anzahl der Saisonspiele für den 1. FC Köln reduziert. Aber natürlich gehört es sich nicht, öffentlich über das immer wahrscheinlicher werdende Szenario Abstieg zu sprechen, weder für die Geschäftsführung noch für den Trainerstab und schon gar nicht für Spieler. Timo Horn hat seit jeher aber zu den Fußballprofis gehört, die Klartext sprechen. „Die Chance ist klein, neun Punkte Rückstand und nur noch elf Spiele, das grenzt an ein Wunder. Aber Wunder gibt es im Fußball ja immer wieder“, schätzt der FC-Torwart die Lage vor dem schweren Spiel am Sonntag beim Tabellenfünften RB Leipzig (18 Uhr/Sky) absolut realistisch ein.

Für den 24-Jährigen beinhaltet das bedrohliche Szenario des Kölner Abgangs in die 2. Bundesliga selbstredend auch einen persönlichen Aspekt. Neben Nationalspieler Jonas Hector, Dominique Heintz, Frederik Sörensen oder Leonardo Bittencourt gehört der gebürtige Kölner zu den Spielern im FC-Kader, bei denen ein Zweitliga-Aufenthalt nur schwer vorstellbar ist. Zumal Horn in der jüngeren Vergangenheit permanent Thema von Wechselgerüchten war. So lehnte er 2016 ein Angebot des englischen Meisters Leicester City ab und verlängerte stattdessen im April 2017 seinen ursprünglich bis 2019 laufenden Vertrag beim FC vorzeitig bis zum 30. Juni 2022.

„Grundsätzlich ist es so, dass alle sich vor der Saison auf das Jahr mit Europa gefreut haben. Ich bin in Köln groß und in der 2. Liga hier Fußballprofi geworden. Es war klar, dass ich mit meinem Heimatverein dieses Erlebnis mitnehmen möchte“, antwortet Horn zunächst ausweichend auf die Frage nach seiner persönlichen Zukunft im Falle eines Abstiegs.

Persönliches steht hinten an

Dann wird er nach der üblichen Floskel deutlicher: „Solange der Klassenerhalt rechnerisch möglich ist, verschwende ich keinen Gedanken an meine persönliche Zukunft. An etwas anderes zu denken, als alles für den Verein rauszuhauen, wäre das Schlimmste, was man als Spieler machen kann. Persönliche Schicksale stehen momentan hinten an. Im Sommer wird man dann sehen, das ist klar.“

Auch wenn der Markt für Torleute naturgemäß enger ist und Horn immer betont hat, nur „zu einem der großen Clubs wechseln zu wollen“, dürfte jedem klar sein, dass der Keeper schon aufgrund seiner Nationalmannschaftsambitionen die Geißböcke verlassen wird. Zumal sich die die Höhe seiner in der Ausstiegsklausel festgelegten Ablösesumme von kolportierten 17 Millionen Euro im Falle eines Abstiegs deutlich verringern würde. „Anfragen gibt es immer. Aktuell haben mein Berater und ich aber die klare Regelung, mich mit diesem Thema zufrieden zu lassen“, berichtet Horn. Zumal Volker Struth (Sports Total) jüngst mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. „Es gibt Wichtigeres. Die Gesundheit geht klar vor, und ich bin froh, dass es Volker wieder besser geht“, sagte der FC-Torwart.

Noch ist ein Wechsel der FC-Eigengewächses Zukunftsmusik. Die Konzentration gilt dem nächsten Endspiel in Leipzig. „Wir reden mit Beginn der Rückrunde von nichts anderem als Endspielen. Mit jedem Spiel, das wir nicht gewinnen, wird es schwieriger“, beschreibt Horn und gibt zu, dass das aberkannte Siegtor gegen Hannover Nachwirkungen hat: „Das 2:1 hätte uns sicher einen Schub gegeben. Jetzt ist es die größte Herausforderung für alle, nicht die Köpfe hängen zu lassen.“

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