1. FC Köln Timo Horn pendelt zwischen Fußballplatz und Rennbahn

KÖLN · Timo Horn, Torhüter des 1. FC Köln, investiert in Pferde und in den Galoppsport. Sein Pferd Julio hat bereits drei Rennen gewonnen. Auch einen eigenen Rennstall hat er gegründet.

Frühes Aufstehen gehört bei Timo Horn zur Regel, auch wenn das vormittägliche Mannschaftstraining mit zehn Uhr vergleichsweise spät beginnt. Zuvor hat der Torhüter bereits sein eigenes Aufwärmprogramm bestritten, und zuweilen auch seinem Hobby gefrönt, dem Umgang mit Pferden. Während seine Frau Carina eine Ausbildung zur Trainerin für National Horsemanship, dem fairen Umgang zwischen Mensch und Pferd, macht, hat sich Horn vor allem dem Galopprennsport verschrieben.

„Ich bin früher manchmal auf die Rennbahn in Weidenpesch gegangen, weil ich Spaß an den Pferden und dem Spektakel eines Renntags hatte. Dann habe ich Eckhard Sauren, den Präsidenten des Kölner Rennverein, kennengelernt, der ja auch ein großer FC-Fan ist. Irgendwann bot er mir 20 Prozent Beteiligung an einem Rennpferd an. Es hieß Marunas, und als es keine Rennen mehr bestritt, haben wir es als Reitpferd für meine Frau umschulen lassen“, schildert Horn seinen Einstieg in den Sport mit den schnellen Pferden.

Mitbesitzer von einem der derzeit schnellsten Galopper in Deutschland ist er inzwischen auch. Julio ist ein dreijähriger Hengst, der bereits drei Rennen gewann, zuletzt im Rahmen der Derby-Woche in Hamburg den Flieger Preis, eine Gruppe-Rennen. Insgesamt gewann Julio bereits 187.200 Euro an Preisgeldern für seine beiden Besitzer.

Die boten ihn am letzten Wochenende auf der berühmten Auktion im englischen Goodwood an. Doch da mit dem Höchstgebot von 345.000 Guinees, rund 406.000 Euro, nicht die gewünschte Verkaufssumme erreicht wurde, bleibt das Pferd im Stall von Trainer Mario Hofer in Krefeld.

Training in Chantilly bei Paris

„Natürlich muss man in diesem Sport auch wirtschaftlich denken. Wir wollten Julio aber nicht unter Wert abgeben. Er wird jetzt weiter für uns laufen, und wir werden sicherlich noch riesen Spaß an ihm haben. Am Monatsende startet er bei der Großen Woche in Baden-Baden um die Goldene Peitsche, einem renommierten deutschen Rennen über 1200 Meter für Sprinter“, erklärt Horn.

Neben Julio ist der Torhüter noch an Aufsteiger beteiligt, einem Pferd, dass in Chantilly bei Paris trainiert wird. Außerdem gehört ihm Schattenfell, benannt nach dem edelsten Pferd von Rohan aus der Roman-Trilogie Herr der Ringe.

„Schattenfell ist ein Zweijähriger, der als erster Galopper unter den Farben meines Stalles läuft“, berichtet Horn nicht ohne Stolz. Sein Rennstall trägt den Namen „Eines Tages“ in Anlehnung an den FC-Fan-Gesang „Eines Tages, eines Tages wird’s geschehen. Und dann fahren wir nach Mailand, um den FC Köln zu sehen“. Natürlich sind die Rennstallfarben rot und weiß. Dazu wurde ein eigens Trikot für die Jockeys von Horn entworfen: „Das macht schon Spaß.“

Aber ist eben auch mit Arbeit verbunden. Ehefrau Carina, erzählt Horn, sei täglich vier bis fünf Stunden mit ihrem neuen Pferd beschäftigt, einem Quarter Horse aus Texas. Bald soll noch ein zweites hinzukommen. Und Timo Horn verbringt seine Freizeit ebenfalls gerne mit den Vierbeinern, „die fest in unser Leben integriert sind“.

Deshalb steht der Torhüter derzeit gerne morgens noch etwas früher auf, als er es ohnehin tut und versorgt die Pferde angesichts der Hitze der letzten Wochen mit einer kühlen Dusche aus einem Wasserschlauch.

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