Man of the Match Timo Horns Patzer kostet Köln den Punkt

Analyse | Köln · Timo Horns Patzer kostete den 1. FC Köln einen Punkt im Auswärtsspiel in Bielefeld. In der schwachen Partie avancierte der Kölner Keeper zum entscheidenden Faktor.

 Bedient: Timo Horn nach dem 0:1.

Bedient: Timo Horn nach dem 0:1.

Foto: picture alliance/dpa/dpa

Vor einigen Jahren wurde Timo Horn noch als das größte Talent gehandelt, dass der DFB hervor gebracht hat. Horn schien sich in die Liste starker Kölner Nationaltorhüter wie Bodo Illgner oder Toni Schumacher einreihen zu können. Er wurde sogar als Nummer drei der Nationalmannschaft gehandelt. Aktuell ist der Kölner Keeper von der DFB-Elf weiter entfernt als je zuvor in seiner Karriere. Horn steht vor allem in den sozialen Medien mächtig in der Kritik.

Die 0:1-Niederlage in Bielefeld am vergangenen Samstag war Wasser auf den Mühlen seiner Kritiker. Horn machte bei dem Gegentreffer keine gute Figur. Nein, aus dem spitzen Winkel, aus dem Joan Simun Edmundsson traf, hätte Timo Horn niemals überwunden werden dürfen. Der Torwartfehler kostete Köln letztlich einen Punkt.

Kein Wunder also, dass Horn die Schlagzeilen nach dem Duell gegen Bielefeld dominierte. „Dass bei unserer Torwart-Konstellation gleich daraus was gemacht wird, ist doch klar. Timo, um das aber klarzustellen, ist und bleibt die Nummer eins“, sagte FC-Coach Markus Gisdol entschieden. Auch im Duell gegen Hoffenheim erntete Horn Kritik, möglicherweise hätte er das 2:3 parieren können. Dabei hielt der Keeper die Kölner durch zwei starke Paraden überhaupt im Spiel.

Köln lieferte eine schwache Partie ab

Tatsächlich sollte bei aller Kritik nicht vergessen werden, dass die gesamte Kölner Mannschaft gegen Bielefeld nicht ihren besten Tag erwischte. Bei dem Gegentgreffer tauchte Edmundsson nach einem langen Ball erschreckend einsam vor dem Kölner Keeper auf - die Abwehr hatte schlichtweg geschlafen. Bezeichnend: Die Vorarbeit lieferte der Bielefelder Keeper Stefan Ortega mit einem einfachen langen Ball. Kritik ist also auch hier angebracht. Genauso wie an dem mangelnden Offensivspiel. Die Fehlpassquote gegen den Aufsteiger war nicht erstligareif. Es wäre zu einfach, den verpassten Punkt einzig an Timo Horn fest zu machen.

Auf der anderen Seite ist es aber auch Fakt, dass Horn seiner früheren Form hinterherläuft. Die Abwehrquote des Keepers ist seit einigen Jahren tatsächlich stetig gesunken. Horn ist auf der Linie anfällig und wirkt beim Herauslaufen mitunter unsicher. Mit Ron-Robert Zieler hat er einen starken Keeper im Rücken, der ihn zur Bestleistung anspornen sollte. Gegen Mönchengladbach erhält Horn die nächsten Chancen, sich auszuzeichen. Vermutlich deutlich mehr, als noch gegen Bielefeld.

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