1. FC Köln Torschusspanik droht den FC zusätzlich zu hemmen

KÖLN · Zum Abschluss der sonntäglichen Übungseinheit standen noch einmal Torschussübungen auf dem Trainingsprogramm von Holger Stanislawski, dem Trainer des 1. FC Köln. Aus unterschiedlichen Positionen durften die Torhüter unter Beschuss genommen werden. Das Ergebnis war bezeichnend für die aktuelle Situation: Kaum ein Ball ging ins Tor, obwohl nicht einmal Gegenspieler im Weg standen.

 Seltene Szene: Der FC hat Grund zu jubeln. Hier freuen sich Thomas Bröker und Anthony Ujah über Brökers Elfmeter zum 1:0.

Seltene Szene: Der FC hat Grund zu jubeln. Hier freuen sich Thomas Bröker und Anthony Ujah über Brökers Elfmeter zum 1:0.

Foto: dpa

"Die Gefahr ist natürlich groß, dass sich so ein negativer Lauf in den Köpfen der Spieler festsetzt", weiß FC-Kaderplaner Jörg Jakobs um die Problematik einer torlosen Serie, wie sie der FC derzeit erlebt. Noch kein Treffer wurde in den bisherigen 540 Spielminuten aus dem Spielgeschehen heraus erzielt. Zwei durch Thomas Bröker verwandelte Elfmeter stellen die kümmerliche Torausbeute dar.

"Da macht man sich schon einen Kopf, wenngleich man ihn nicht verlieren darf. Man muss ihn obenbehalten, sonst wird die Negativserie noch länger zum Selbstläufer", warnte Thomas Bröker am Sonntag.

Beim 1:2 am Freitagabend bei Union Berlin ging von ihm wieder einmal die meiste Offensivaktivität aus. Dennoch war er eine Viertelstunde vor Schluss ausgewechselt worden.

Das habe ihn jedoch nicht gewurmt, "denn am Dienstag spielen wir ja schon wieder gegen den FSV Frankfurt und am Freitag in Paderborn. Da ist es besser, für einen frischen Kollegen Platz zu machen, um im nächsten Spiel wieder im Vollbesitz der Kräfte zu sein".

[kein Linktext vorhanden]In diesen beiden Begegnungen müssen sich die Kölner anders präsentieren, als sie das trotz der 1:0-Führung in Berlin taten. Von den Offensivaktionen, die man während der Saisonvorbereitung einstudiert hatte, war überhaupt nichts mehr zu sehen. Angriffe über die Flügel mit gefährlichen Flanken oder Pässen in den Rücken der Abwehr blieben ebenso Mangelware wie Zuspiele in den Strafraum. Dort stand Neuverpflichtung Anthony Ujah auf verlorenem Posten. Allerdings tat der Nigerianer auch nicht viel, um sich wirkungsvoller anzubieten und den Ball zu fordern.

Dass er dennoch erneut von Beginn an spielen wird, dürfte außer Frage stehen. Möglich wäre nur, dass ihm ein zweiter Strafraumstürmer zur Seite gestellt wird. Das wäre zumindest eine Option, meinte Holger Stanislawski.

Zudem hofft der Trainer, dass Matthias Lehmann wieder in die Startformation zurückkehrt. In den zurückliegenden drei Begegnungen hatte er wegen einer Achillessehnenreizung gefehlt. Am Sonntag musste er wegen einer Magen-Darm-Erkrankung passen. Ob er morgen neben Adam Matuschyk die zentrale Defensivrolle vor der Abwehr wieder übernehmen kann, war am Sonntag ungewiss.

Ebenso, ob Adil Chihi wieder in den Kader zurückkehrt. Für die Partie bei Union Berlin hatte ihn Stanislawski nicht berücksichtigt, obwohl er im Spiel zuvor noch zur Startaufstellung gehört hatte. Doch da der Trainer angesichts der Spiele im Drei- oder Viertagerhythmus auf Rotation setzt, ist so manches möglich.

Als geradezu Fan-feindlich wird von FC-Seite die Anstoßzeit am Dienstag angesehen. Weil am Abend auch noch die Bundesliga spielt, beginnen die Zweitligaspiele bereits um 17.30 Uhr. Deshalb werden kaum 40.000 Zuschauer erwartet.

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