Kommentar zum Streit beim 1. FC Köln Verein sollte den Destructivus finden
Meinung | Köln · Die an die Öffentlichkeit geratenen Mails von Stefan Müller-Römer, Vorsitzender des FC-Mitgliederrates, führen zu neuer Unruhe im Club. Der Vorstand sollte den Maulwurf schnellstmöglich ausfindig machen, meint unser Autor.
Tullius Destructivus versteht es wie kein anderer, Zwietracht zu säen, ein Meister der Intrige, der Manipulation. Der kleine, fiese Römer schafft es schon durch seine bloße Anwesenheit, in jeder Gruppe Streit zu entfachen. In „Streit um Asterix“ treibt er sogar die unbeugsamen und fest zusammenhaltenden Gallier auseinander. Destructivus steht für das aktuelle Schauspiel beim 1. FC Köln, in dessen Hauptrolle Stefan Müller-Römer zu sehen ist.
Der von Haus aus streitbare Vorsitzende des Mitgliederrates sagt gerne unverblümt was er denkt und wäre im diplomatischen Corps eine klassische Fehlbesetzung. Der Anwalt hat den FC mit seiner kompromisslosen Art zwar mitentwickelt, aber ebenso auch immer wieder auseinanderdividiert.
Nun ist Müller-Römer in eine perfekt ausgelegte Falle getappt, die er durch seinen Charakter mitentwickelt hat. Seine Gegner haben es sich jedenfalls geschickt zunutze gemacht, dass der Experte für Medienrecht verbal schon mal über das Ziel hinausschießt. Seine Äußerungen in den Mails, so vertraulich sie angelegt waren und so rechtswidrig sie an die Öffentlichkeit kamen, sind für einen Vorsitzenden des Mitgliederrates einfach nicht tragbar. Der Druck aus seinem Gremium und dem Kreis der 110 000 Mitglieder wird wachsen. Das weiß auch der FC-Vorstand, der für die Causa Müller-Römer eine Lösung finden muss.
Präsident Werner Wolf und seine beiden Vizes Eckhard Sauren und Carsten Wettich sind aber ebenso angehalten, schnell den umtriebigen Destructivus ausfindig machen. Sonst verlieren sie womöglich ihren Zusammenhalt und sind das Opfer der nächsten Intrige. Müller-Römer mag sich selbst ein Bein gestellt haben, verraten im Sinne der eigenen Charta aber haben andere den FC.