Der Kampf um die Nummer eins ist damit eröffnet. Die Position, die Horn ein Jahrzehnt nahezu konkurrenzlos inne hatte, ist umkämpfter denn je. Horn bewegte sich vor seiner Verletzung auf konstant hohem Niveau, leistete sich wenige Patzer. Der gebürtige Kölner ist für die Mannschaft eine mentale Stütze, ein Leader. Schwäbe hatte schon zu Beginn der Saison seine Ansprüche angekündigt. Auf dem Papier hat der vermeintliche „Ersatz“ aber die Nase vorn. Der 26-Jährige kommt in fünf Ligaspielen auf 1,2 Gegentore, Horn in zwölf Begegnungen auf 1,75. Mit dem 2:0-Erfolg über den VfB Stuttgart im Pokal blieb Schwäbe in zwei Spielen ohne Gegentor, Horn musste in dieser Spielzeit immer hinter sich greifen. Schwäbe scheint auf der Linie deutliche Vorteile zu haben. Zudem betont Baumgart, dass der Keeper über ein außerordentlich gutes Passspiel verfügt, ein elementarer Faktor für das Baumgartsche Spielsystem.

Vorteil also für die Neuverpflichtung? Der Kölner Trainer ist sich bereits sicher, welcher Keeper gegen die Hertha auflaufen werde. Auf die Frage, ob er schon eine Entscheidung getroffen habe, antwortete der Coach „Ja“. Ob er die Entscheidung auch mitteilen wolle? „Nein“. Selbst die Spieler wissen noch nichts von seinen Plänen. Möglicherweise kommt ein Einsatz für Timo Horn allerdings noch zu früh. „Man muss erst einmal sagen, dass Timo acht Wochen gar nicht im Torwarttraining war. Er hat jetzt erst die erste Einheit seit langem gemacht“, sagt Baumgart. „Der eine hat acht Wochen sehr gute Leistung gebracht und ist im Training. Timo fängt jetzt wieder mit dem torwartspezifischen Training an. Wir werden sehen, wie sie sich im Training präsentieren. Und dann werden wir zum Ende der Woche eine Entscheidung treffen.“ Zumindest am Sonntag könnte die Tendenz somit Richtung Schwäbe gehen.