Die Stimmen zum FC-Spiel „Wer hat gesagt, dass ich den Verein verlasse?“

Köln · Gemischte Gefühlswelt bei den Spielern des 1. FC Köln. Nach der 0:1-Niederlage gegen Wolfsburg überwog dann doch aber die Freude über die Conference-League-Playoffs.

Die Stimmen zum FC-Spiel: „Wer hat gesagt, dass ich den Verein verlasse?“
Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Trotz der 0:1-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg hat der 1. FC Köln den europäischen Wettbewerb erreicht. Dennoch war die Stimmung bei Spielern und Trainer ambivalent.

Mark Uth: Ich weiß selber noch nicht so genau, wie glücklich ich bin, weil wir natürlich enttäuscht sind, dass wir das Spiel verloren haben, was vollkommen unnötig war. Wir waren ganz klar die bessere Mannschaft und haben einfach das Tor nicht gemacht. Auch ich bin einfach nicht zum Abschluss gekommen, ein Haken zu viel, was auch immer, aber ich glaube, das ist Meckern auf hohem Niveau. Wir haben eine hervorragende Saison gespielt und wir können eigentlich sehr glücklich sein, dass wir es geschafft haben. Aber wir spielen noch um die Europa League nächste Woche, da wollen wir das Spiel in Stuttgart natürlich gewinnen und noch einen Platz nach vorne springen. Aber der Trainer hat auch schon gesagt, dass heute noch gefeiert wird.

Ich weiß nicht, ob es Kopfsache war. Die erste Halbzeit war sehr intensiv, sehr warm. In der Phase, in der wir das Tor bekommen haben, habe ich auch sehr pumpen müssen. Es war sehr anstrengend, aber wir haben eine super zweite Halbzeit gespielt und sind weiter nach vorne gegangen. Wir haben uns getragen und das Einzige, das gefehlt hat, war das Tor. Aber das müssen wir jetzt so akzeptieren. Ich weiß nicht, ob wir uns bei Leverkusen für das Erreichen der Conference League bedanken müssen. Wir haben das schon selber geschafft, aber dass Hoffenheim nicht gewonnen hat, ist für uns natürlich schon gut und deswegen sind wir darüber auch glücklich. Und heute Abend wird gefeiert.

1. FC Köln - VfL Wolfsburg
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Salih Özcan: Wir entfliehen der Situation nach der Niederlage nicht. Die Leistung an sich war gut, vor allem in der zweiten Halbzeit hatten wir unsere Chancen, haben sie am Ende aber nicht genutzt. Man hat im Spiel schon gemerkt, dass „Europa“ gesungen wird und das hat nach dem Spiel die Laune verbessert. An der Niederlage kann man jetzt nichts ändern. Ich glaube die Mannschaft, der Verein ist einfach stolz auf uns, auf das, was wir diese Saison abgeliefert haben und wir versuchen das nächste Woche nochmal zu krönen. Wir genießen das einfach, das letzte Mal, dass die Fans so auf den Platzt gestürmt sind. Blitzblank ist die Saison nicht gelaufen. Es war schon harte Arbeit. Man hat gesehen, dass wir als Team auftreten, dass wir unsere Abläufe haben, dass jeder für jeden kämpft. Man hat gesehen, dass wir Rückstände aufholen können, auch gegen gute Mannschaften und das zeichnet uns am Ende aus und es ist dann das Glück, dass wir am Ende dann den Europapokal angreifen.

Der Trainer hat daran einen großen Anteil. Er hat uns gezeigt, was wir für Lösungen haben. Mit seiner emotionalen Art und seinem Willen auch von draußen, den man auch als Spieler merkt, hat er da einen großen Anteil.

Anthony Modeste: Es ist schon komisch, Glückwünsche entgegen zu nehmen, weil wir verloren haben. Aber wir haben es geschafft. Letzte Saison sind wir fast abgestiegen und jetzt haben wir es nach Europa geschafft. Fußball ist schön und wir müssen das genießen. Lieber auf Händen getragen werden, als getreten. Wer hat gesagt, dass ich den Verein verlasse? Niemand. Ich habe Vertrag bis 2023 und genieße die Zeit mit meinen Kollegen.

Steffen Baumgart: Verdient oder nicht, Fußball ist ein Ergebnissport. Trotzdem haben wir das richtig gut gemacht, hatten viele richtig gute Tormöglichkeiten. Der Unterschied zu den letzten Wochen war, dass wir in den letzten Wochen das Tor früh gemacht haben und dieses Mal den Meister in den vielen Beinen gefunden haben, die die Bälle abgeblockt haben. Ich finde es schwer, jetzt Euphorie aufzubauen, wenn man so ein Spiel mit 0:1 verliert. Ja, wir haben uns für Europa qualifiziert. Wir dürfen heute über die ganze Saison reden und dann muss ich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Mir ist heute zwar nicht zum Feiern zumute, aber wenn ich auf die Tabelle schaue, grinse ich trotzdem in mich hinein.

Ellyes Skhiri: Aus Sicht der Fans können wir natürlich glücklich sein. Wir hatten uns für diesen Nachmittag aber ein anderes Ergebnis gewünscht. Wir wollten es unbedingt, haben gekämpft, aber heute einfach nicht das Tor gemacht. Wir haben aber noch ein Spiel und werden dann sehen, für welchen Platz es am Ende reicht. Die Fans haben schon für sehr viel Emotionen gesorgt und dafür spielen wir Fußball. Vor der Saison hätten wir die Conference League sofort unterschrieben. Wir werden aber in der kommenden Woche ganz sicher kämpfen, dass es noch für ein bisschen mehr reicht.

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