Profis mit Problemen Zeit für den 1. FC Köln zum Trainieren wird weniger

KÖLN · Die Kölner Profis haben Probleme mit der Umsetzung der Spielidee des neuen Trainers Markus Anfang. Die Abwehr ist noch nicht eingespielt und produziert zu viele Fehler.

Drei der sechs Vorbereitungsspiele haben die FC-Profis hinter sich. Gegen Regionalligisten gab es einen 5:2-Erfolg in Eichstätt, ein 2:2 in Wuppertal und ein 0:1 in Bonn. Was die schwachen Auftritte vom Wochenende betrifft, so waren es weniger die Ergebnisse als vielmehr das teils unsichere Auftreten der FC-Akteure, was Verwunderung und Sorge hervorrief.

Was funktioniert?

Dreieinhalb Wochen vor dem Saisonstart (4. August in Bochum) macht die Mannschaft den gewohnt homogenen Eindruck. Die neuen Spieler wirken bereits integriert, haben Anschluss an die Etablierten gefunden. Was die neue Spielidee von Markus Anfang anbelangt, so funktioniert zumindest das Aufbauspiel vom Torhüter aus. Lange Abschläge sieht man kaum noch, Mitspieler bieten sich an und erhalten vom Schlussmann den Ball. In der Offensive funktionieren die Seitenwechsel der Flügelstürmer, die häufiger als früher durchgeführt werden.

Woran krankt es?

Weil bisher personell ständig rotiert wurde, gibt es noch keine eingespielte Abwehrreihe. Angesichts von vier neuen Defensivspielern gibt es immer wieder Missverständnisse und Fehler, die zu Gegentreffern oder zumindest zu heiklen Situationen führen. Das Aufbauspiel aus der Defensive oder dem Mittelfeld heraus gestaltet sich noch behäbig, unsicher und fehlerhaft. In diesem so wichtigen Bereich wartet die größte Aufgabe auf Markus Anfang und sein Trainerteam.

Was sagt der Trainer?

Für Markus Anfang ist die Situation noch nicht bedrohlich. Es brauche einfach Zeit, bis die Spieler seine Spielidee verinnerlicht hätten, sagt der Trainer. Man habe ja „noch ein paar Wochen Zeit“ und man werde das neue System im Training immer wieder üben. Etwas widersprüchlich hört es sich an, wenn Anfang einerseits davon spricht, dass es „um Inhalte, nicht um Ergebnisse“ gehe, andererseits aber „die Jungs Erfolgserlebnisse brauchen“.

Was sagt der Sportchef?

Armin Veh ist dafür bekannt, dass er in Wort und Tat Ruhe und Übersicht ausstrahlt. Deshalb sagte er nach den beiden schwachen Vorbereitungsspielen: „Ich lasse mich nicht von zwei Testspielen leiten, etwas anderes als das Geplante zu machen.“ Er weiß aber auch, dass das Einüben „des neuen Systems Zeit benötigt. Deshalb kann es schwierig werden. Auf unser Trainerteam wartet viel Arbeit“. Zumal die Zeit hinwegrinnen könnte.

Wie soll's besser werden?

Dafür gibt es praktisch nur eins: Üben, üben, und nochmals üben. Das haben die Spieler getan, das werden sie im zehntägigen zweiten Trainingslager ab Donnerstag in Kitzbühel und danach am Geißbockheim tun. Dabei muss sich ein Kern-Team herauskristallisieren, Spieler, die das neue Spiel mit der Suche nach bespielbaren Räumen am schnellsten verinnerlicht haben und umsetzen.

Änderungen geplant?

Personelle Wechsel hat Armin Veh nie ausgeschlossen. Neben möglichen Abgängen (Frederik Sörensen oder Milos Jojic) sprach der Sportchef nach der Partie in Wuppertal auch über einen Zugang. Um welche Position es sich handelt, sagte er nicht.

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