Vierfach-Champion An Titelrekord von Schumacher denkt Hamilton nicht

Hockenheim · Lewis Hamilton denkt bei seinem ungebremsten Streben nach weiteren Erfolgen nach eigener Aussage weiterhin nicht an den Titelrekord von Michael Schumacher.

 Den Titelrekord von Michael Schumacher einzustellen ist nicht der Antrieb von Lewis Hamilton.

Den Titelrekord von Michael Schumacher einzustellen ist nicht der Antrieb von Lewis Hamilton.

Foto: Sebastian Gollnow

"Nein, wirklich nicht", bekräftigte der Formel-1-Star von Mercedes in einem Interview der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Es sei auch nicht sein Ziel, Schumacher zu überholen, meinte der Brite, der es mit 33 Jahren bereits zu vier WM-Titeln gebracht hat. Schumacher holte in seiner Laufbahn sieben Titel. "Es war nie ein treibender Faktor in meiner Karriere, Rekorde zu verbessern."

Hamilton kann rechnerisch bis zum Ablauf seines neuen Vertrags mit den Silberpfeilen auch auf sieben WM-Titel kommen. Er verlängerte vor dem Großen Preis von Deutschland bis Ende 2020.

"Sicher sind wir beide diese Vereinbarung eingegangen, um unsere gemeinsame Geschichte so erfolgreich fortzusetzen, um in dieser Saison noch eine Menge Rennen zu gewinnen und Weltmeister zu werden", sagte Hamilton: "Aber ich weiß nicht mal, ob ich so lange dabei sein werde, um Michaels Rekord überbieten zu können. Niemand weiß, was in zwei Jahren sein wird."

Für ein Formel-1-Rennen auf der Nordschleife des Nürburgrings könnte sich der Brite begeistern. "Ich würde es lieben", sagte der 33 Jahre alte Rennfahrer in dem Interview. Auch wenn eine Rückkehr der Motorsport-Königsklasse auf den gefährlichen legendären Teil des Kurses in der Eifel kaum vorstellbar ist, geriet Hamilton allein bei der Vorstellung ins Schwärmen.

"Das ist die längste Rennstrecke der Welt. Sie hat einen besonderen Charakter, die vielen fantastischen Kurven, es geht über Berg und Tal", sagte Hamilton über die mehr als 20 Kilometer lange Strecke mit ihren über 70 Kurven.

1976 fand auf dem legendären Kurs das letzte Mal ein Formel-1-Rennen statt - es war der Grand Prix, bei dem Niki Lauda wie durch ein Wunder einen schweren Unfall überlebte, bei dem sein damaliger Rennwagen lichterloh brannte. 1984 kehrte die Formel 1 in die Eifel zurück, gefahren wurde auf dem umgebauten, mit rund 4,5 Kilometern viel kürzen Grand-Prix-Kurs. 2013 fand auch dort aus finanziellen Gründen das letzte Mal ein Formel-1-Rennen statt.

Wie es insgesamt mit der Formel 1 in Deutschland nach dem WM-Lauf am 22. Juli auf dem Hockenheimring weitergeht, ist unklar. Einen Vertrag für das nächste oder übernächste Jahr gibt es nicht. Es droht nach 77 Grand Prix auf deutschen Rennstrecken das Aus.

Hamilton war als Weltmeister von 2008 zur Saison 2013 von McLaren zu Mercedes gewechselt. Er trat damals die Nachfolge von Schumacher beim deutschen Werksteam an, der seine Karriere endgültig beendet hatte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort