Rosberg von A bis Z So tickt der neue Formel-1-Weltmeister

Abu Dhabi · Mercedes-Pilot Nico Rosberg ist erstmals Weltmeister der Formel 1. Der sid stellt den 31-Jährigen vor - von A bis Z.

 Nico Rosberg hat es in zehn Jahren vom Debütanten zum Weltmeister geschafft.

Nico Rosberg hat es in zehn Jahren vom Debütanten zum Weltmeister geschafft.

Foto:  Valdrin Xhemaj

A wie Alaïa: Seit etwas mehr als einem Jahr ist Rosberg Vater einer Tochter. Alaïa ist ihr Name, das stammt aus dem Baskischen und bedeutet "die Fröhliche": "Vater zu sein hat für mich alles in eine neue Perspektive gerückt und mir gezeigt, was wirklich wichtig ist."

B wie Bayern (München): Rosberg ist großer Fußball-Fan, und es gibt nur einen Verein für ihn: den Rekordmeister. In einem Werbefilmchen schmetterte er einmal sogar die Vereinshymne "Stern des Südens", während er in seinem Silberpfeil Trainingsrunden drehte.

C wie Creamery, Vivi's: Vivi's Creamery, so heißt die Eisdiele von Rosbergs Frau Vivian auf Ibiza. Weil Formel-1-Piloten immer auch auf ihr Gewicht achten müssen, ist das eine komplizierte Angelegenheit: "Ich darf sowas ja nicht essen, und der Laden macht es auf jeden Fall schwieriger."

D wie Debüt: Seinen ersten Grand Prix absolvierte Rosberg im März 2006 in Bahrain für Williams. Damals drehte er gleich die schnellste Rennrunde - mit 20 Jahren und 258 Tagen ist er bis heute der jüngste Fahrer, dem das in der Formel-1-Geschichte gelang.

E wie Eignungstest: Zu Beginn der Karriere bei Williams absolvierte Rosberg wie jeder neue Fahrer des Teams einen Test, der seine Ingenieurs-Fähigkeiten überprüfen sollte. Er schloss mit der höchsten bis dahin erreichten Punktzahl ab.

F wie Familie: Ist enorm wichtig für Rosberg. Vater Keke ist Finne, Mutter Gesine ist Deutsche, Rosberg besitzt beide Staatsbürgerschaften. Ehefrau Vivian und Tochter Alaïa geben ihm jede Menge Halt.

G wie Glückszahl: Die Sechs hat Rosberg sich als persönliche Startnummer ausgesucht, dafür gibt es gute Gründe. Sein Vater Keke wurde mit dieser Nummer 1982 Formel-1-Weltmeister. Und Vivian bezeichnet die Sechs als persönliche Glückszahl.

H wie Höhenangst: Auch ein Weltmeister hat vor irgendetwas Angst. Nico Rosberg bekommt Beklemmungen, wenn es zu hoch hinaus geht.

I wie Idol: Rosbergs Vater war Weltmeister, sein großes Motorsport-Idol war aber ein anderer Finne: Mika Häkkinen, der zweimalige Champion. "Ihm habe ich die Daumen gedrückt", sagt Rosberg. Mag auch daran gelegen haben, dass sein Vater Keke damals Häkkinens Manager war.

J wie Jugend: War bei Rosberg geprägt vom Motorsport. Schon als Sechsjähriger saß er erstmals im Kart. Mit 17 Jahren absolvierte er seinen ersten Test in einem Formel-1-Auto.

K wie Keke (Rosberg): Schon der Vater war 1982 Weltmeister der Formel 1. Nico ist nun erst der zweite Weltmeister-Sohn, der es ebenfalls in der Königsklasse ganz nach oben schaffte: Zuvor war das nur dem Briten Damon Hill gelungen, dessen Vater Graham zweimaliger Champion war.

L wie Lewis (Hamilton): Aus Freunden wurden Gegner, aus Gegnern wurden "Feinde" - die Beziehung zu Jugendkumpel und Teamrivale Lewis Hamilton bietet Stoff für die große Leinwand. Gegen Ende dieses Jahres wirkte alles wieder etwas entspannter. Und Rosberg hat seinen Erzrivalen endlich geschlagen.

M wie Monaco: Das Fürstentum ist die Wahlheimat des Weltbürgers Rosberg. Hier ist er zur Schule gegangen, und hier lebt er auch heute noch mit seiner kleinen Familie.

N wie Nolte (Georg): Der Mann an Rosbergs Seite. Seit 2011 ist Nolte Rosbergs Medienberater und nicht nur rund um die Rennen ständiger Begleiter des neuen Weltmeisters.

O wie Oldtimer: Rosbergs große Leidenschaft. Privat fährt er am liebsten seine Pagode, den Mercedes 280 SL Cabrio von 1970. Das Fahren im Oldtimer sei einfach schön, sagt er, "man spürt das Auto".

P wie Polyglott: Rosberg ist das größte Sprachtalent im Fahrerlager. Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch - fünf Sprachen spricht der 31-Jährige fließend. Finnisch kann Rosberg allerdings nicht.

Q wie Qualm: Der stieg Anfang Oktober plötzlich aus dem Heck von Hamiltons Silberpfeil auf, der Motorschaden brachte den Briten um den sicheren Sieg in Malaysia. Es war die Vorentscheidung im Titelkampf.

R wie Raumfahrttechnik: Genauer gesagt: Luft- und Raumfahrttechnik. Das hätte Rosberg studieren können, und zwar an der Londoner Elite-Uni Imperial College. Doch er entschied sich im Jahr 2002 endgültig für den Rennsport - zweifelte jedoch durchaus: "All meine Freunde sind an die Universität gegangen. Ich habe mich seltsam gefühlt und wollte auch dorthin."

S wie Spears (Britney): Lange Zeit Rosbergs Spitzname im Fahrerlager, denn Rosberg trug früher lange, blonde Haare, fast so schön wie ... genau. Im Jahr 2010 klebte Renningenieur Jock Clear sogar ein Foto der US-Sängerin in Rosbergs Reisepass. Das Ganze fiel erst an der Hotel-Rezeption auf.

T wie Twitter: Und Facebook. Und Instagram. Und YouTube. Rosberg ist in den sozialen Netzwerken viel unterwegs. Nach jedem Rennen hält er seine Fans mit einem Live-Videoblog auf dem Laufenden.

U wie U2: Die Iren um Frontmann Bono gehören zu Rosbergs Lieblingsbands, vor allem der Song "Beautiful Day" hat es ihm angetan. Und auf einer Mercedes-Weihnachtsfeier gab Karaoke-Fan Rosberg auch schon den Klassiker "Where The Streets Have No Name" zum Besten.

V wie Vivian: Jugendliebe, selten passt dieses Wort so gut. Vivian und Nico lernten sich als kleine Kinder kennen, "ich habe mich im Sandkasten in sie verliebt", sagt Rosberg. 2014 wurde geheiratet, rund ein Jahr später kam die gemeinsame Tochter zur Welt.

W wie Wiesbaden: Geburtsort. Am 27. Juni 1985 erblickte Nico Erik Rosberg im Rot-Kreuz-Krankenhaus das Licht der Welt, Heimat wurde dann aber Monaco. Dennoch lebt ein Teil der Familie weiter in Hessen - ein guter Grund für Rosberg, regelmäßig vorbeizuschauen.

X wie XX-Kombination: Drei der wichtigsten Menschen in Rosbergs Leben sind weiblich, und das lässt er sie oft und gerne wissen. So widmete er im April seinen Sieg in China mit stockender Stimme "den Frauen, die in meinem Leben wichtig sind: Meiner Mutter, meiner Frau Vivian und meiner Tochter Alaïa."

Y wie Yas Marina: Ist jetzt wohl nicht mehr Rosbergs Waterloo. Auf dem Kurs in Abu Dhabi verlor er 2014 erst im letzten Saisonrennen das WM-Duell mit Hamilton, seine bisher bitterste Niederlage. Nun feierte er hier seinen größten Triumph.

Z wie Zoo: Na gut, ein Zoo ist es noch nicht. Aber Rosbergs Kater Rocky Balboa bekam im vergangenen Jahr tierische Konkurrenz: Labrador Bailey gehört nun ebenfalls zur Familie.

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