Vettel noch nicht auf Touren - Alonso Trainingsbester

Montréal · Sebastian Vettel ist beim Großen Preis von Kanada noch nicht richtig in Fahrt gekommen. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister belegte in den beiden Trainingsdurchgängen am Freitag nur die Plätze neun und sieben.

 Sebastian Vettel schloss das zweite Training als Siebter ab. Foto: Andre Pichette

Sebastian Vettel schloss das zweite Training als Siebter ab. Foto: Andre Pichette

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"Das war ganz okay", sagte Vettel dennoch gelassen. "Wir sind ganz gut unterwegs gewesen." Nico Rosberg erreichte als bester Deutscher die Ränge sieben und fünf. Ferrari-Star Fernando Alonso unterstrich mit seiner Tagesbestzeit knapp vor Lewis Hamilton seine Ambitionen auf den Sieg in Montréal.

Beim verregneten Auftakt am Vormittag ließ sich Vettel richtig Zeit: Mit 2,027 Sekunden Rückstand lag der Red-Bull-Pilot aus Heppenheim um Welten hinter dem schottischen Überraschungsschnellsten Paul di Resta im Force India. Am trockenen, aber immer noch kühlen Nachmittag schmolz Vettels Abstand auf Alonso dann auf 0,462 Sekunden. "Es war immer rutschig, egal was man gemacht hat", beschrieb der Hesse die nicht optimalen Streckenverhältnisse.

Seinen kleinen Einschlag in die Mauer des berühmten "Wall of Champions" kommentierte der WM-Spitzenreiter ganz locker. "Man versucht da alles", sagte er. Dann könne das schon mal passieren. Entspannt kommentierte Vettel auch die Tatsache, dass er auf dem Circuit Gilles Villeneuve noch nie gewonnen hat: "Von einem Fluch würde ich da nicht sprechen."

Monaco-Sieger Rosberg war auf dem 4,361 Kilometer langen Kurs besser auf Touren. Der Mercedes-Pilot aus Wiesbaden blieb zunächst 1,382 Sekunden langsamer als di Resta. Im zweiten Durchgang betrug sein Rückstand auf Alonso 0,431 Sekunden.

Adrian Sutil (Gräfelfing) steigerte sich am Nachmittag auf Platz acht, nachdem der Force-India-Pilot beim Auftakt nur 14. geworden war. Gar nicht in die Gänge kam Nico Hülkenberg (Emmerich) im Sauber als 17. und 18.

Alonso fuhr die Tagesbestzeit in 1:14,818 Minuten. Der Brite Lewis Hamilton lag im zweiten Mercedes nur zwölf Tausendstelsekunden hinter dem Spanier.

Auf der abtrocknenden Strecke ließen die meisten Fahrer die neuen weichen Reifen aufziehen. Zuvor mussten sie mit den Intermediates (Mischreifen) antreten. Diese neue Variante von Pirelli sorgt wegen der umstrittenen Testfahrten von Mercedes Mitte Mai seit Tagen für Zoff. Der Internationale Automobilverband FIA hat den Rennstall und den Pneu-Produzenten inzwischen sogar vor das Internationale Tribunal zitiert, um über eine eventuelle Bestrafung zu verhandeln.

Pirelli setzte diese weiche Mischung in Montréal nur im Training ein. In der Qualifikation am Samstag und im Rennen am Sonntag stehen die bisherigen Reifen zur Auswahl. Vettel verzichtete völlig auf den neue Soft-Reifen: "Ich bin ihn nicht gefahren."

Vor dem kanadischen Grand Prix führt Titelverteidiger Vettel die WM-Wertung mit 107 Punkten an. Räikkönen (86) ist Gesamtzweiter mit 21 Zählern Rückstand. Der Finne könnte im Fall eines Sieges in Montréal als einziger Verfolger Vettel überholen. Der zweifache Champion Alonso (78) liegt als WM-Dritter dafür schon zu weit zurück.

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