Pokalpleite 96 im Krisenmodus: "Abstiegskampf. Wir sind da drin"

Hannover · Horst Heldt redete nach dem Pokal-Aus von Hannover 96 Klartext. In der Liga gehe es nur noch gegen den Abstieg, gab der Manager aus. Die Spieler sehen das nach dem schwachen 0:2 gegen den Nachbarn Wolfsburg hingegen noch nicht so. Vor allem das könnte zum Problem werden.

 Hannover 96 flog im Pokal raus und steckt in der Bundesliga im Abstiegskampf.

Hannover 96 flog im Pokal raus und steckt in der Bundesliga im Abstiegskampf.

Foto: Swen Pförtner

Die Spieler wollten die Situation bei Hannover 96 immer noch nicht so ganz wahrhaben, vor allem der Manager schaltete nach dem Pokal-Aus dagegen endgültig in den Krisenmodus um.

Das enttäuschende 0:2 (0:1) in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen biedere und durchaus schlagbare Nachbarn vom VfL Wolfsburg ließ für Sportchef Horst Heldt nur eine bittere Erkenntnis für die Bundesliga zu: "Man sieht, dass wir im Abstiegskampf sind. Da gibt es nichts zu beschönigen."

Kurz zuvor hatte Kapitän Waldemar Anton noch widersprochen. "Das würde ich jetzt noch nicht sagen", sagte der 22-Jährige und sprach gar von einem "grundsätzlich guten Spiel". Damit stand der Abwehrspieler sogar nicht alleine da. Und genau dies beschreibt derzeit das ganze Dilemma bei den Niedersachsen. So richtig wahrhaben will man die Situation nicht beim Bundesliga-Drittletzten nach einem spielerisch eigentlich guten Saisonstart. Da das Team von Trainer André Breitenreiter zu Beginn zu wenige Punkte aus den guten Spielen in Bremen (1:1) und Leipzig (2:3) sowie gegen Dortmund (0:0) holte, hat 96 nun ein Problem. Die Lage wird ernst nach gerade einmal einem Sieg aus den vergangenen zehn Pflichtspielen.

Deshalb sprachen Breitenreiter - zumindest in Ansätzen - und Heldt auch Klartext nach dem missglückten Niedersachsen-Duell, das Admir Mehmedi (20. Minute) und Wout Weghorst (90.+3) jeweils nach gütiger 96-Mithilfe zugunsten Wolfsburgs entschieden. "Das ist egal", sagte Heldt zur Meinung Antons. "Dann spreche ich das jetzt an. Es ist noch früh, aber wir haben zu wenig Punkte. Es ist wichtig, das anzumerken. Doch, wir sind da drin."

Zumindest da wollte Breitenreiter nicht widersprechen. Auch der Coach sprach ungefragt vom Abstiegskampf in der Liga nach der Pokalpleite. Seine sonstigen Aussagen klangen nach der spielerisch schwachen Leistung vom Dienstag dagegen schon arg nach Durchhalteparolen. "Die Mannschaft hatte Moral und gezeigt, dass sie unbedingt will", sagte Breitenreiter angesichts einer druckvollen, aber wenig effektiven zweiten Hälfte, in der kaum echte Torchancen herausgespielt wurden.

"Wir müssen die Köpfe hochnehmen und benötigen einfach Punkte. Egal, ob mit schönem Fußball oder einer dreckigen Leistung", sagte Breitenreiter auch - Standardrepertoire eines vermeintlich ratlosen Trainers. Am Samstag muss sein Team bei Breitenreiters Ex-Club FC Schalke 04 antreten. Bei der keineswegs dankbaren Aufgabe muss Hannover eventuell wie schon gegen Wolfsburg auf Angreifer Niclas Füllkrug (Knieprobleme) und Pirmin Schwegler (Fußprobleme) verzichten.

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