Kritik an DFL 96-Übernahme: Kind rechnet mit Urteil im Februar

Hannover · Im Schiedsgerichts-Verfahren um die geplante Übernahme seines Vereins Hannover 96 rechnet Präsident Martin Kind mit einer baldigen Klärung.

 Martin Kind will seinen Verein Hannover 96 übernehmen.

Martin Kind will seinen Verein Hannover 96 übernehmen.

Foto: Julian Stratenschulte

"Wir haben eine Chance, noch im Februar zu einer Entscheidung zu kommen", sagte Kind beim Neujahrsempfang des Fußball-Bundesligisten in Hannover. Der Hörgeräte-Unternehmer kritisierte in diesem Zusammenhang den grundsätzlichen Umgang der Deutschen Fußball Liga mit der sogenannten 50+1-Regel, die den Einstieg eines Investors bei einem deutschen Proficlub erschweren soll.

Zwischen der ersten gerichtlichen Bestätigung der 50+1-Regel im Jahr 2011 und der Einschaltung des Bundeskartellamts im Sommer 2018 habe die DFL "nichts unternommen", sagte Kind. "Wenn man dort verantwortungsvoll gehandelt hätte, hätte man diese sieben Jahre nutzen können."

Die 50+1-Regel gilt nur in Deutschland und soll verhindern, dass ein externer Investor die Anteilsmehrheit an einer ausgegliederten Kapitalgesellschaft eines Vereins übernehmen kann. Nach 20-jähriger finanzieller Unterstützung seines Vereins wollte Kind im vergangenen Jahr eine Ausnahmegenehmigung von dieser Regelung erhalten, wie sie auch schon der VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim besitzen. Die DFL lehnte das jedoch ab, weshalb Kind und Hannover 96 vor das Ständige Schiedsgericht der Lizenzligen zog.

Parallel dazu schaltete die Deutsche Fußball Liga im vergangenen Jahr das Bundeskartellamt ein, um die Rechtmäßigkeit der 50+1-Regel überprüfen zu lassen. Das Kartellamt bat mittlerweile jeden Verein der Ersten und Zweiten Liga um eine Stellungnahme zu dem Thema. Kind hätte sich einen solches Verfahren schon deutlich früher gewünscht.

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