Abstiegs-Showdown beginnt: Zittertrio sammelt Kräfte

Berlin · Zum Start in die Woche der Wahrheit wurde beim Zittertrio der Fußball-Bundesliga ein letztes Mal durchgeschnauft. Beim Hamburger SV beließ es Trainer Mirko Slomka am Montag bei individuellen Übungen.

 HSV-Trainer Mirko Slomka (l schaute sich in Cottbus das Fürther Team an. Foto: Thomas Eisenhuth

HSV-Trainer Mirko Slomka (l schaute sich in Cottbus das Fürther Team an. Foto: Thomas Eisenhuth

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In Nürnberg und Braunschweig gab es vor dem Showdown um den Klassenverbleib einen letzten Tag trainingsfrei. Am Dienstag startet aber der kollektive Countdown für das Abstiegsfinale am 34. Spieltag - nur einer kann die Relegation noch erreichen.

"Die Konkurrenten haben uns den Strohhalm gegeben, jetzt ist es wichtig, dass wir ihn packen", sagte FCN-Sportvorstand Martin Bader - das gleiche Motto gilt für die Leidensgenossen aus dem Norden. "Jetzt steht ein großes Finale an und das haben wir uns auch verdient. Auch mit dem Wissen, dass wir die schlechteste Ausgangsposition von allen haben", sagte Eintracht Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht.

Kein Sieg, kein Tor lautet die Bilanz von Braunschweig aus den letzten vier Spielen. Und doch darf Lieberknecht beim Schlusslicht weiter verkünden: "Noch ist alles drin." Nach dem bitteren 0:1 gegen Augsburg unterstrich er seinen Glauben an Relegationsplatz 16 mit einer Reise nach Cottbus. Dort beobachtete der 40-Jährige am Sonntag den möglichen Relegationsgegner Greuther Fürth beim 6:0-Sieg über die Lausitzer. Ein weiterer Tribünengast war HSV-Kollege Slomka.

In der Vorbereitung auf die Endspiele um den Relegationsrang 16 des HSV bei Mainz 05 und der Eintracht bei 1899 Hoffenheim am Samstag gehen die Trainer unterschiedliche Wege. Die Niedersachsen wollen noch einmal ein kurzes Trainingslager beziehen - eventuell auch schon am Mittwoch nach Sinsheim reisen. Beim HSV hält man nach schlechten Erfahrungen nichts von einer solchen Sondermaßnahme. "Vor dem Augsburg-Spiel haben wir ein Trainingslager bezogen, das Resultat ist bekannt", sagte Sportdirektor Oliver Kreuzer.

Hoffnungsträger der Hanseaten ist Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der nach seinen Muskelproblemen am Mittwoch oder Donnerstag wieder ins Training einsteigen kann. Schon am Montag kehrte der zuletzt am Knöchel verletzte Nationalspieler Marcell Jansen zurück und trainierte individuell am Volkspark. Johan Djourou und Jacques Zoua sollen nach Muskelproblemen am Dienstag wieder mitwirken können. Rechtzeitig motiviert wurden die Fans. Etwa 5000 HSV-Anhänger wollen nach Mainz reisen.

In insgesamt fünf Übungseinheiten will Nürnbergs Interimstrainer Roger Prinzen jene elf Spieler ermitteln, die für das Spiel der letzten Chance beim FC Schalke 04 in Gelsenkirchen "die nötige Einstellung mitbringen", wie er sagte.

Mit 26 Punkten gehen die Franken als Vorletzter in den letzten Spieltag, einen Zähler hinter dem HSV und einen vor dem ebenfalls noch hoffenden Tabellenletzten Braunschweig. Das Schlusslicht hat den kleinen Vorteil, dass für Hoffenheim die Saison sportlich gelaufen ist - Schalke und Mainz brauchen noch Punkte für die Champions League und die Europa League.

"Natürlich ist das gegen Schalke eine schwere Aufgabe, weil sie alles reinhauen werden, um den dritten Tabellenplatz zu verteidigen", sagte Bader. Der dritte Rang würde S04 den direkten Weg in die Champions League ebnen. Mainz will sich als Siebter noch für den kleinen Europacup qualifizieren.

Über einen achten Nürnberger Abstieg könnte auch Sportchef Bader trotz eines Vertrages bis 2017 stürzen. "Der Erfolg hat viele Väter, der Misserfolg nur einen, das weiß ich", sagte er zum Berufsrisiko.

Das ist Zukunftsmusik. Prinzen muss kurzfristig das am Boden liegende Team noch einmal aufrichten und für die drei gesperrten Abwehrspieler Javier Pinola, Timothy Chandler und Marvin Plattenhardt Ersatz suchen. "Wir werden elf Mann auf den Platz bringen, die bereit sind zu spielen. Die gilt es jetzt zu finden", sagte der bislang glücklose Coach.

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