Fußball Alaba, Harnik und Co.: ÖFB setzt auf Bundesliga-Power

Mallemort · Nicht Bundestrainer Joachim Löw, sondern Österreichs Coach Marcel Koller hat die meisten Bundesligaprofis in seinem Kader. Fast zwei Drittel der Spieler im Austria-Aufgebot verdienen ihr Geld in Deutschland.

 David Alaba (R) ist der Hoffnungsträger der Österreicher.

David Alaba (R) ist der Hoffnungsträger der Österreicher.

Foto: Guillaume Horcajuelo

In keinem EM-Kader stehen so viele Spieler aus Deutschland wie bei Österreich. Gleich 15 Profis aus der Bundesliga und der 2. Liga hat Nationaltrainer Marcel Koller für das Turnier in Frankreich berufen.

Viele von ihnen spielen in den Plänen des Schweizers eine große Rolle, einige werden aber wohl auch über die Rolle des Fußball-Touristen nicht hinauskommen. Ein Überblick über die Deutschland-Legionäre im Team Austria:

DER STAR: Dreh- und Angelpunkt im Team der Österreicher ist David Alaba von Bayern München. Keiner in der Austria-Auswahl kann so viele Erfolge vorweisen wie der 23-Jährige. Anders als bei den Bayern spielt Alaba in der Nationalmannschaft nicht als Außenverteidiger, sondern im zentralen defensiven Mittelfeld. "Ich freue mich darauf", sagte Alaba mit Blick auf sein erstes Großevent mit dem Team Austria. Alaba geht voller Zuversicht in die EM. "Ich traue uns sehr viel zu."

DIE SORGENKINDER: Während Alaba nach dem Double mit den Bayern voller Selbstvertrauen zum Nationalteam gestoßen ist, mussten die beiden Stuttgarter Florian Klein und Martin Harnik erst einmal den Abstieg mit dem VfB verdauen. "Es hat ein paar Tage gedauert", räumte Harnik ein, dem von den Stuttgarter Anhängern zuletzt Charakterlosigkeit vorgeworfen worden war. "Seit gut einer Woche habe ich aber den Kopf frei und freue mich auf die EM", sagte der Angreifer.

DIE STRATEGEN: Vor allem im Mittelfeld herrscht bei den Österreichern Bundesliga-Power pur. Zusammen mit Alaba soll der Neu-Leverkusener Julian Baumgartlinger das defensive Mittelfeld absichern. Für die Ideen ist der Bremer Zlatko Junuzovic auf der Position des Spielmachers zuständig. "Wir spielen schon sehr lange zusammen und kennen uns sehr gut", sagte Baumgartlinger über das Bundesliga-Trio in der Schaltzentrale.

DIE HINTERBÄNKLER: Für einige der Bundesliga-Legionäre dürfte es in Frankreich schwer werden, zum Einsatz zu kommen. Vor allem die beiden Torhüter Heinz Lindner (Eintracht Frankfurt) und Ramazan Özcan (FC Ingolstadt) müssen sich hinter Stammkeeper Robert Almer erst einmal in Geduld üben. Aber auch Spieler wie der Schalker Alessandro Schöpf oder die beiden Leipziger Marcel Sabitzer und Stefan Ilsanker dürften im ersten Spiel gegen Ungarn erst einmal auf der Bank sitzen.

Über reichlich Bundesliga-Erfahrung verfügt im übrigen auch Trainer Marcel Koller, der in Deutschland für den 1. FC Köln und den VfL Bochum tätig war. Für den Schweizer ist die große Erfahrung seiner Bundesliga-Profis enorm wichtig. "Die Legionäre werden uns beim Turnier sehr helfen", sagte Koller.

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