Fußball Atlético-Mauer steht - Dreier-Finale in Spanien

Madrid · Bei Bayern-Gegner Atlético ist Keeper Jan Oblak weiter in Galaform. Nach den tollen Paraden des Slowenen darf sein Verein im spanischen Titel-Dreikampf gegen Barça und Real weiter hoffen. Der 23-Jährige könnte einen 22 Jahre alten Liga-Rekord brechen.

 Atlético Madrid besiegte Rayo Vallecano mit 1:0.

Atlético Madrid besiegte Rayo Vallecano mit 1:0.

Foto: Zipi

Mit seinem Tor hatte Antoine Griezmann Atlético Madrid im Titel-Dreikampf der spanischen Liga gerade alle Chancen offengehalten. Mit den Gedanken war der Franzose nach dem 1:0-Arbeitssieg gegen Rayo Vallecano aber schon in der 1500 Kilometer entfernten Münchner Allianz Arena.

"Die Aussicht auf den Einzug ins Champions-League-Finale beflügelt uns alle, wir freuen uns auf ein tolles Spiel am Dienstag", sagte der 25-jährige Flügelflitzer mit Blick auf das Halbfinal-Rückspiel gegen die Bayern, die das 0:1 vom ersten Duell wettmachen müssen.

Mit Griezmann bewies Atlético-Trainer Diego Simeone wieder ein goldenes Näschen. Der exzentrische Coach, wegen einer Sperre auf die Tribüne des Estadio Vicente Calderón verbannt war, hatte eine B-Elf aufgeboten und vor allem im Mittelfeld und im Sturm Stammkräfte geschont. Als aber beim Heimteam kaum etwas lief, ordnete er laut Medien per Handy die Hereinnahme von Griezmann an. Und nur 42 Sekunden nach seiner Einwechslung sicherte der schmächtige Franzose per Linksschuss (55.) drei goldene Punkte. Es war bereits das 16. wichtige Tor eines eingewechselten Profis in dieser Saison.

Der junge Atlético-Keeper Jan Oblak ist nun schon seit 601 Pflichtspielminuten ohne Gegentor. Gegen Abstiegskandidat Rayo Vallecano, das zeitweise wie die Bayern am vergangenen Mittwoch anstürmte, hielt die Atlético-Abwehr wieder dicht. Bei 31 von 47 Pflichtspielen, darunter in 23 von 36 Liga-Begegnungen hielt Oblak diese Saison seinen Kasten sauber. In der Meisterschaft gab es bisher nur 16 Gegentore. Dem 23-jährigen Slowenen winkt ein Primera-División-Rekord: Paco Liaño von Deportivo La Coruña musste in der Saison 1993/94 nur 18 Mal den Ball aus dem Netz holen.

Zwei Runden vor Schluss bleibt "Atleti" gleichauf mit Titelverteidiger und Tabellenführer FC Barcelona (je 85) und nur einen Zähler vor Real Madrid weiter auf der Lauer. "Die beste Liga der Welt", titelte die Sportzeitung "Marca" auf Seite eins. Barça setzte sich bei Betis Sevilla mit 2:0 durch, während Rekordmeister Real vor dem CL-Rückspiel am Mittwoch daheim gegen Manchester City 1:0 bei Real Sociedad San Sebastián gewann.

Wie Atlético schonte auch Real für die Königsklasse mehrere Spieler, unter ihnen Weltmeister Toni Kroos, Marcelo, Dani Carvajal und Pepe. Auch die angeschlagenen Stümerstars Cristiano Ronaldo und Karim Benzema, die sich Hoffnung auf einen Einsatz gegen ManCity machen, schauten zu. Sturmpartner Gareth Bale traf per Kopfball in der 80. Minute und sorgte nach dem 0:0 in Manchester für die drei wichtigen Punkte in der Liga.

In Sevilla kam der Ex-Hamburger Heiko Westermann den Gästen aus Barcelona wie schon im Hinspiel unfreiwillig zu Hilfe. Der frühere Nationalspieler sah in der 35. Minute Gelb-Rot. In Unterzahl kassierte das Heimteam dann die Tore durch den Ex-Schalker Ivan Rakitic (50.) und Luis Suárez (81.). Mit seinem 35. Tor kam der Uruguayer Suárez der Liga-Torschützenkrone ein Stückchen näher. Kurz vor dem Ende kam bei Barcelona Nationaltorwart Marc-André ter Stegen für seinen chilenischen Kollegen Claudio Bravo in die Partie.

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