3:0 gegen Frankfurt Bayern klar auf Titelkurs - Zehn Punkte "ein großes Polster"

München · Die Bayern jubeln über einen weiteren "Topspieltag". Nach einigem Leerlauf besiegen sie Frankfurt mit 3:0 und freuen sich über die Patzer der abgehängten Verfolger. Gefeiert wird ein Rückkehrer.

 Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (l) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (l) jubelt nach seinem Treffer zum 1:0.

Foto: Andreas Gebert

Sekt gab es in der Kabine des FC Bayern noch nicht. Aber die Münchner Fußballstars werden wohl kaum bis zum Saisonende warten müssen, um auf den fünften Meistertitel am Stück anstoßen zu können.

"Zehn Punkte Vorsprung auf den Zweiten sind ein großes Polster. Das sollten wir nicht verspielen", sagte Kapitän Philipp Lahm nach dem 3:0 (2:0) gegen Eintracht Frankfurt.

Der Bundesliga-Spitzenreiter konnte sich an "einem Topspieltag für uns", wie Thomas Müller sagte, auch noch über die Niederlagen der abgehängten Verfolger RB Leipzig und Borussia Dortmund freuen.

Beim bejubelten 25-Minuten-Comeback von Weltmeister Jérôme Boateng nahmen sich die Bayern allerdings bis kurz vor Ende der ersten Hälfte eine fußballerische Auszeit. Erst nach bedenklichem Leerlauf setzte sich vor 75 000 Zuschauern der aktuelle Lauf der Triple-Jäger mit den Toren von Robert Lewandowski (38./55. Minute) und Douglas Costa (41.) fort. "Wir waren absolut unkonzentriert und müssen froh sein, dass es lange 0:0 stand", sagte Lahm selbstkritisch.

Das mutig mitspielende Frankfurter Rumpfteam hätte zur Pause führen müssen, kassierte aber schließlich doch die fünfte Niederlage am Stück. "37 Minuten lang haben wir es sehr gut gemacht und die Bayern vor Probleme gestellt", resümierte Trainer Niko Kovac: "Wir können sehr viel mehr Positives als Negatives aus diesem Spiel mitnehmen."

Die Bayern spielten schlampig und luden mit vielen Fehlpässen die Eintracht zu Offensivaktionen ein. Branimir Hrgota war nach einem wunderbaren Zuspiel von Ante Rebic auf dem Weg zum 1:0. Der Schwede hatte Bayern-Torwart Manuel Neuer schon umspielt, aber dann stoppte ihn noch der von hinten heranstürzende Weltmeister Mats Hummels mit einer Weltklasse-Grätsche (19.). Bei einer erneuten Hereingabe von Rebic verpasste Hrgota später das 1:1 (40.).

Was individuelle Klasse ausmacht, demonstrierten die Bayern. Nach einem langen Ball von Javi Martínez erzielte Lewandowski nach einer feinen Koproduktion mit Thomas Müller das Führungstor. Und der Brasilianer Costa konnte nach perfekter Vorarbeit von David Alaba das 2:0 nachlegen. "Das zeigt auch unsere Klasse", sagte Lewandowski.

Auch nach der Pause bleiben die Bayern effektiver. Nach einem weiteren langen Ball von Martínez überlupfte Müller Eintracht-Torwart Lukas Hradecky, aber Makoto Hasebe konnte vor der Torlinie klären (48.). Der Japaner prallte bei seiner Rettungsaktion an den Pfosten und zog sich eine Fleischwunde unterhalb des Knies zu. Er musste raus.

Auf der Gegenseite traf der starke Rebic nur die Latte (50.). Für die Entscheidung sorgte Lewandowski mit seinem 21. Saisontor nach Flanke von Arjen Robben. Bevor der Pole ausgewechselt wurde, vergab er frei vor Hradecky seinen dritten Treffer des Tages (67.).

Kurz zuvor war Boateng eingewechselt worden. Der Nationalspieler wurde nach drei Monaten Verletzungspause von den Zuschauern lautstark begrüßt. "Jetzt möchte ich einfach gesund bleiben und wieder auf mein altes Niveau kommen", sagte der 28-Jährige später. Besonderes leisten musste Boateng auf dem Platz nicht mehr. Teamkollege Renato Sanches hätte in der Schlussminute nach einem Freistoß von Thiago mit dem Kopf beinahe noch das 4:0 erzielt.

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