Nach Hickhack um Demirbay Bierhoff: "Wir üben keinerlei Druck aus"

Frankfurt/Main · Nach dem Hickhack um die Nominierung von Kerem Demirbay hat Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff betont, dass der DFB in solchen Fällen den Spielern alle Freiheiten lasse.

 Oliver Bierhoff unterstrich, dass der DFB in Passfragen keinen Druck macht.

Oliver Bierhoff unterstrich, dass der DFB in Passfragen keinen Druck macht.

Foto: Guido Kirchner

Um die Berufung des Hoffenheimer Bundesliga-Profis mit türkischen Wurzeln in den deutschen Kader für den Confederations Cup hatte es kurzzeitig Irritationen gegeben. "Daher üben wir im DFB keinerlei Druck auf sie aus oder treten in irgendeinen Wettstreit mit einem anderen Verband ein, wir machen auch keine falschen Versprechungen", sagte Bierhoff in einer Stellungnahme. Demirbay war von Bundestrainer Joachim Löw für den in einem Monat beginnenden Confed Cup in Russland nominiert worden.

Der 23-Jährige mit türkische Wurzeln hatte sich erst kurzfristig für einen Einsatz im deutschen Nationalteam entschieden. Er hatte "seit vielen Monaten" auch Kontakt mit dem türkischen Verband TFF. Am Mittwoch sorgte dann ein vom TFF veröffentlichter Brief an den Fußball-Weltverband FIFA vom Montag für Irritationen.

Das in Englisch verfasste und auf den 15.5. datierte Schreiben war von Demirbay unterzeichnet. Darin äußerte er seinen Wunsch, für die Türkei zu spielen. Dazu sagte der Mittelfeldspieler, er habe nur prüfen wollen, ob für ihn überhaupt die Möglichkeit bestünde, für die Türkei zu spielen.

"Wir können nachvollziehen, dass den Spielern eine solche Entscheidung nicht leicht fällt und sie sich innerlich zerrissen fühlen", sagte Bierhoff und erklärte: "Die Spieler sollen frei entscheiden. Dass Spieler wie Mesut Özil, Sami Khedira oder Jérôme Boateng eine emotionale Beziehung zu dem Land ihrer Eltern, Großeltern und Verwandten haben, das ist doch selbstverständlich, das wissen und respektieren wir." Man werde Demirbay mit offenen Armen empfangen.

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