BVB-Torhüter Bürki kämpft um Stammplatz

Bad Ragaz · Torhüter Roman Bürki geht mit Zuversicht in das finale Duell um einen Stammplatz bei seinem neuen Club Borussia Dortmund.

 Roman Bürki will Stamm-Keeper beim BVB werden. Foto: Bernd Thissen

Roman Bürki will Stamm-Keeper beim BVB werden. Foto: Bernd Thissen

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"Natürlich habe ich sehr großen Respekt vor Roman Weidenfeller. Er ist schon fast eine Legende beim BVB und hat Titel gewonnen, die ich wahrscheinlich nie gewinnen werde wie die Weltmeisterschaft. Trotzdem sind wir auf dem Platz alle gleich und müssen Leistung zeigen", sagte der Torhüter im Trainingslager des Fußball-Bundesligisten in Bad Ragaz (Schweiz).

Bei allem Respekt vor den Verdiensten seines Konkurrenten sieht er dem Zweikampf gelassen entgegen: "Ich habe keine Angst, Fehler zu machen." Mit dem vom SC Freiburg verpflichteten Schweizer kämpft Weidenfeller beim Revierclub um den Status als Nummer 1.

Nach Aussage von Bürki wurden ihm bei den Verhandlungen mit dem BVB keine Versprechungen gemacht: "Ich wusste, was auf mich zukommt. Als ich den Vertrag unterschrieben habe, war nicht klar, wer die Nummer eins wird." Ungeachtet der Konkurrenzsituation bezeichnete er sein Verhältnis zu Weidenfeller als gut: "Wir gehen sehr kollegial und professionell miteinander um. Von ihm kann ich noch viel lernen."

Für den 24 Jahre alten Bürki ist der BVB der bereits sechste Verein als Profi. Ein "Wandervogel" ist er nach eigener Einschätzung dennoch nicht: "Eigentlich würde ich gern mal länger bei einem Verein bleiben. Aber ich konnte mit dem Wechsel zur Borussia den nächsten Schritt machen, auf einem höheren Level zu spielen."

Der euphorische Empfang seiner neuen Mannschaft bei der rund einwöchigen Asienreise bestätigte ihn in seinem Entschluss: "Der BVB ist ein Weltverein. Es macht mich stolz, ein Teil davon zu sein."

Auch wenn Thomas Tuchel beim Testspiel am Dienstagabend in Luzern Weidenfeller den Vorzug gab, scheint Bürki in der Gunst des Trainers derzeit knapp vorn zu liegen. Für ihn spricht, dass er in der vorigen Saison in allen Bundesliga-Spielen zum Einsatz kam und dabei häufig positiv von sich reden machte. In der Notentabelle des Fachmagazins "Kicker" war nur der Schalker Torhüter Ralf Fährmann mit einem Schnitt von 2,54 besser als der neue BVB-Keeper (2,72).

Dagegen hatte Weidenfeller beim BVB seinen jahrelangen Stammplatz zwischenzeitlich an den mittlerweile nach Stuttgart gewechselten Australier Mitch Langerak verloren.

Noch ist nichts entschieden. Tuchel sieht auch nach drei Wochen bei seinem neuen Club noch keine Notwendigkeit, sich bei dieser Personalie festzulegen: "Es ist noch nicht der Zeitpunkt, in der Torwartfrage etwas zu entscheiden."

Die Variante, dass ein Torwart in der Bundesliga spielt und der andere in der Europa League zum Einsatz kommt, wollte der Fußball-Lehrer nicht kategorisch ausschließen: "Im Moment ist alles vorstellbar." An diesen Spekulationen wollte sich Bürki nicht beteiligen: "Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht."

Viel Zeit bleibt Tuchel zur Klärung der Frage jedoch nicht mehr. Bereits am 30. Juli bestreitet der BVB sein erstes Pflichtspiel in der Europa League. Gegner in der 3. Qualifikationsrunde des Wettbewerbs ist Schachtjor Soligorsk aus Weißrussland oder der Wolfsberger AC aus Österreich.

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