Fußball Der Pott ist in Berlin - BVB "auf Geschmack gekommen"

Berlin · Mats Hummels war nicht mit in Berlin, als eine BVB-Delegation schon einmal nah am DFB-Pokal sein durfte. Ein Thema war er trotzdem. Schließlich ist der Nationalspieler, der sich mit einem Wechsel zu Finalgegner Bayern beschäftigt, ein Hauptdarsteller am 21. Mai.

 DFB-Präsident Reinhard Grindel (l) übergibt den DFB-Pokal an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller.

DFB-Präsident Reinhard Grindel (l) übergibt den DFB-Pokal an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller.

Foto: Kay Nietfeld

Natürlich wurde auch über Mats Hummels gesprochen, als der mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und 18 Nephriten besetzte DFB-Pokal aus feuer-vergoldetem Sterlingsilber im Berliner Roten Rathaus ankam.

Schließlich könnte das Cup-Endspiel Borussia Dortmund kontra Bayern München am 21. Mai im Olympiastadion zur Abschiedspartie für Hummels bei den Schwarz-Gelben werden. Nein, er wisse jetzt nicht, ob Weltmeister Hummels in der kommenden Saison noch weiter in Dortmund, für den Endspiel-Kontrahenten Bayern oder einen anderen Verein spielen wird, sagte BVB-Chef Hans-Joachim Watzke bei der traditionellen Pokalübergabe in Berlin: "Ich weiß nur eins: Beim Pokalfinale wird er als Kapitän Borussia Dortmund anführen."

Der ehemalige Wolfsburger und Münchner Nationalspieler Tobias Rau, der jetzt als Biologie- und Sportlehrer arbeitet, übergab die Trophäe von Pokalverteidiger VfL Wolfsburg an Berlins Regierenden Bürgermeister Michael Müller. Die Dortmunder wollen ihn nach dem Finale zum vierten Mal mit nach Hause nehmen. "Wir sind 2012 auf den Geschmack gekommen, jedes Spiel sehr ernst zu nehmen, um nach Berlin zu kommen. Jetzt wartet der stärkste Gegner auf uns, dafür arbeitet man das ganze Jahr", betonte BVB-Verteidiger Marcel Schmelzer.

Vor vier Jahren hatte die Borussia im Endspiel den 17-maligen Pokalsieger FC Bayern mit 5:2 bezwungen. Neben dem dreimaligen Torschützen Robert Lewandowski traf damals auch Hummels für Dortmund. 2008 und 2014 setzten sich die Münchner gegen den BVB durch. "Es ist eine Partie, die elektrisiert", sagte Watzke - dieses Mal sicher auch wegen des möglichen Wechsels von Hummels. Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte am Vortag das Münchner Interesse am Nationalverteidiger bestätigt: "Grundsätzlich kann ich die Worte von Herrn Watzke bestätigen, dass Mats sich mit dem FC Bayern befasst."

Watze bleibt weiter gelassen. "Wir haben ja grundsätzlich erkannt, je näher wir an Bayern ranrücken, um so schwieriger wird es, die Mannschaft zusammen zu halten", erklärte der Geschäftsführer der Borussia. Zuletzt hatten Mario Götze und Lewandowski den BVB Richtung Bayern verlassen. "Ich weiß nicht, ob es in diesem Jahr wieder zu so einer Situation kommen wird. Wenn es so kommen sollte, was ich mir nicht wünsche, müssen wir es lösen. Es kostet viel Geld." Am wieder entspannten Verhältnis zum deutschen Branchenführer werde das nichts ändern, unterstrich Watzke: "Wir haben großen Respekt vor den Bayern, ein bisschen haben sie auch wieder Respekt vor uns."

Dortmund will nach vier Jahren wieder einen Titel. "Wir spielen eine herausragende Saison. Wir wollten uns in der Europa League belohnen, das hat nicht geklappt. Jetzt haben wir noch eine Chance im Pokal", erklärte der 28 Jahre alte Verteidiger Schmelzer. Berlins Regierungschef Müller hofft, dass auch das 73. DFB-Pokal-Finale "ein besonderer Abend" wird, auch wenn Hertha BSC die Hoffnung auf ein Endspiel im eigenen Wohnzimmer im Halbfinale gegen den BVB begraben musste: "Der Funke springt einfach über."

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