Ex-Nationalspieler Jens Lehmann Die Kultur der Entschuldigung

Analyse · Der bekannte deutsche Ex-Nationalspieler Jens Lehmann hat sich für seine rassistische Entgleisung bei seinem schwarzen Kollegen Dennis Aogo nur halbherzig entschuldigt. Ein echtes Schuldeingeständnis sieht anders aus.

 Ex-Nationalspieler Jens Lehmann hätte sich ernsthafter entschuldigen müssen.

Ex-Nationalspieler Jens Lehmann hätte sich ernsthafter entschuldigen müssen.

Foto: AP/Martin Meissner

Vom früheren CSU-Landesgruppenchef und Bundeswirtschaftsminister Michael Glos ist der Satz überliefert, wonach ein Politiker sich nicht übertrieben entschuldigen sollte, wenn er etwas falsch gemacht habe. Diesen Rat hat der frühere Nationaltorwart Jens Lehmann unbewusst sicher befolgt, als er sich für eine rassistische Äußerung nur halbherzig entschuldigte. Nachdem ihm Lars Windhorst, der Investor des Bundesligisten Hertha BSC Berlin, fristlos als Aufsichtsrat der Profi-Gesellschaft gekündigt hat, droht ihm nun ein langjähriges Berufsverbot im Spitzenfußball.