Europa League Eintracht will "große Hürde" Lazio überwinden

Frankfurt/Main · Es soll ein Fußballfest werden. Eintracht Frankfurt sieht sich im ersten Europa-League-Heimspiel seit fünf Jahren gegen Lazio Rom zwar als Außenseiter, aber nicht chancenlos. Eine Sieg gegen die Italiener würde die Tür zur K.o.-Runde weit öffnen.

 Adi Hütter freut sich auf das Spiel gegen Lazio Rom.

Adi Hütter freut sich auf das Spiel gegen Lazio Rom.

Foto: Bernd Thissen

Für Eintracht Frankfurts Cheftrainer Adi Hütter ist Lazio Rom am Donnerstag (21.00 Uhr) im Europa-League-Heimspiel der klare Favorit - aber zu schlagen.

"Entscheidend ist allerdings, dass wir ein starkes Spiel machen, um einen Sieg einzufahren", sagte der 48-jährige Österreicher. "Mit einem weiteren Sieg wären wir in einer sehr guten Position." Der DFB-Pokalsieger hatte die erste Partie der Gruppe H bei Olympique Marseille unerwartet mit 2:1 gewonnen.

Der Tabellensechste der italienischen Serie A sei aber ein anderes Kaliber als die Franzosen. "Lazio wird eine große Hürde. Es ist eine starke Mannschaft. Wir müssen auf alles vorbereitet sein", warnte Hütter und forderte taktische Disziplin, intensive Zweikämpfe und große Laufbereitschaft: "Wichtig ist, dass wir defensiv wenig zulassen und nach vorne hin unsere Power ausspielen."

Extra-Motivation erhofft er sich durch "die Emotionen und die Euphorie" der 47.000 Fans in der ausverkauften Commerzbank-Arena. Möglicherweise hat es auch einen Effekt, dass der Ex-Frankfurter und Mitwegbereiter des Pokaltriumphs, Kevin-Prince Boateng, vor dem Spiel nachträglich offiziell verabschiedet wird und dann das Geschehen von der Tribüne verfolgt. Er spielt nun in Italien bei Sassuolo Calcio.

Die Frankfurter wollen so oder so die Partie zu einem erfolgreichen Fußballfest machen. "Für uns ist das ein Highlight", sagte Marco Russ, der mit bisher zehn Europacup-Spielen einer der international erfahrensten Eintracht-Profis ist.

Aller Voraussicht nach wird er für den verletzten David Abraham in die Viererkette rücken und als Kapitän das Team anführen. Fehlen wird wegen einer Rotsperre auch der Niederländer Jetro Willems. "Ansonsten sind alle an Bord", sagte Hütter, der angesichts des bevorstehenden schweren Bundesligaspiels am Sonntag bei 1899 Hoffenheim "einige frische Kräfte" bringen will.

"Wir wollen für Furore sorgen", kündigte Eintracht-Sportchef Bruno Hübner an. "Mit einem Sieg würden wir einen Riesenschritt Richtung nächste Runde machen." Viele hätten die Eintracht angesichts der starken Kontrahenten "ein bisschen belächelt" und ein Weiterkommen in die erste K.o.-Runde als wenig aussichtsreich angesehen. "Aber wir wollen den deutschen Fußball gut repräsentieren und bestenfalls auch im Fußballjahr 2019 noch in dem Wettbewerb dabei sein", meinte Hübner. "In Marseille haben wir den deutschen Fußball schon gut vertreten. Ich glaube, dass unsere Mannschaft gut mit Druck umgehen kann."

Nicht nur das nach holprigem Bundesligastart befreiende 4:1 zuletzt gegen Hannover 96 gibt Rückenwind für das Vorhaben, sondern auch die Bilanz im Europacup: Von den vergangenen 14 Partien ging nur eine verloren. Zudem kassierten die Hessen bei der vergangenen Europa-League-Teilnahme 2013/14 in keinem der fünf Heimspiele der Gruppenphase und Zwischenrunde eine Niederlage.

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