Bayer 04 Leverkusen Erhöhter Stresspegel am Bayer-Kreuz

LEVERKUSEN · Trainer Herrlich: Der Druck ist nicht weniger geworden. Am Mittwoch Derby in Düsseldorf. Die folgende Bewährungsprobe heißt Borussia Dortmund.

 Hat „Bock“ auf das Derby in Düsseldorf: Leverkusens Nationalspieler Julian Brandt. FOTO: AFP

Hat „Bock“ auf das Derby in Düsseldorf: Leverkusens Nationalspieler Julian Brandt. FOTO: AFP

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Als Heiko Herrlich bei der Pressekonferenz in der BayArena vor die Medien trat, wirkte er recht angespannt. Trotz der Siege in der Europa League in Rasgrad (3:2) und in der Bundesliga gegen Mainz (1:0) hat sich die Atmosphäre bei Bayer 04 Leverkusen nicht wirklich gelockert vor dem Derby an diesem Mittwoch bei Fortuna Düsseldorf (Anstoß 18.30 Uhr).

„Der Druck ist nicht weniger geworden“, sagte Herrlich. „Es gibt den Druck, den wir uns selbst machen. Und es gibt den Druck, der von außen reingebracht und ausgelöst wird. Trotzdem werden wir versuchen, drei Punkte zu holen“, erklärte der Bayer-Trainer. Der Stresspegel bleibt hoch. Drei Tage nach dem Gastspiel in der Düsseldorfer Arena, die im ersten Halbjahr 2009 wegen der Sanierung des eigenen Stadions den Leverkusenern als Heimspielstätte diente, steht mit der Partie gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) in der BayArena die nächste Bewährungsprobe an.

Mit dem ersten Sieg in der Bundesliga hat sich Bayer auf Rang 15 verbessert. Das nächste Ziel hat Herrlich ausgegeben: „Wir kommen aus einer Situation, die schwierig war, haben aber jetzt den Schwung, am Ende des Spieltags vor Düsseldorf zu stehen.“ Das geht nur mit einem Sieg, denn der Aufsteiger, vor Saisonbeginn als fast sicherer Absteiger gehandelt, hat fünf Punkte gesammelt – durch einen 2:1-Heimsieg gegen den Champions-League-Teilnehmer Hoffenheim und gute Auswärtsauftritte in Leipzig (1:1) und am vergangenen Freitag in Stuttgart (0:0).

Havertz übernimmt tragende Rolle

„Friedhelm Funkel wird seinen Spielern erzählen, dass sie auch gegen uns über das Kollektiv kommen müssen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie Fußball spielen kann“, meinte Herrlich. Bis auf die bekannten Langzeitverletzten kann der Bayer-Coach auf sein Personal zurückgreifen und wird wohl nur leichte Veränderungen in der Startelf gegenüber dem Sieg gegen Mainz vornehmen.

Kai Havertz soll wieder eine tragende Rolle übernehmen, nachdem der 19-Jährige mit seinen drei Toren für die beiden Siege innerhalb von vier Tagen verantwortlich zeichnete. Der Jung-Nationalspieler, schon lange als eines der größten deutschen Talente bezeichnet, macht aktuell einen immensen Entwicklungssprung. Er hat erkannt, dass er schon eine Führungsrolle übernehmen soll und kann. Am Sonntag sprach Havertz erneut darüber, dass er nun auch mehr Leidenschaft, mehr Engagement – zu gut deutsch: Arbeitseifer – zeige als früher. Er sei bisher „kein Mentalitätsmonster“ gewesen, sagte er und machte den Eindruck, als wolle er das in dieser Saison ändern.

Für den 1. FC Köln, der eine Klasse tiefer spielt, muss nun mit Fortuna Düsseldorf der andere Nachbar bei Bayer als regionaler Rivale herhalten. „Es ist ein schönes Gefühl, wieder ein Derby zu haben. Und es tut uns auch gut, dass es ein Auswärtsspiel in der Nähe ist“, sagte Julian Brandt. Vor einer Woche reisten die Leverkusener noch 4200 Kilometer nach Rasgrad hin und zurück. Nun geht es in die 43 Kilometer entfernte Düsseldorfer Arena. „Wir schaffen es nicht mit links, dort zu gewinnen. Das wird ein harter Kampf, aber ich habe Bock darauf“, sagte Brandt.

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