Bundesliga Fan-Boykott: Gedämpfte Stimmung in den Stadien

Berlin · Nicht lautstark, aber deutlich sichtbar war der Unmut der Fans an diesem Spieltag. In vielen Stadien der Fußball-Bundesliga protestierten die Anhänger gegen ungeliebte Montagsspiele - und gegen einiges mehr.

 Wie auch Fans in den anderen Stadien protestierten die Dortmunder Fans gegen Bundesliga-Spiele an Montagen.

Wie auch Fans in den anderen Stadien protestierten die Dortmunder Fans gegen Bundesliga-Spiele an Montagen.

Foto: Ina Fassbender

Die Fans schwiegen und wurden doch erhört: Mit einem Stimmungs-Boykott protestierten die Anhänger in vielen Stadien der Fußball-Bundesliga am 13. Spieltag gegen die ungeliebten Montagsspiele - und fanden damit auch bei Spielern und Trainern Unterstützung.

"Ich stehe zu 100 Prozent hinter den Fans", sagte BVB-Coach Lucien Favre im WDR2-Radio. "Ein Spiel am Montag würde ich nie machen - nie nie nie." Zugleich betonte er die Bedeutung der Zuschauer in den Stadien.

Dortmunds Torhüter Roman Bürki pflichtete seinem Trainer bei: "Wir sind angewiesen auf die Unterstützung der Fans. Das ist nicht das gleiche Feeling. Das hat man gemerkt. In der ersten Halbzeit war unser Spiel nicht so viel durch Emotionen geprägt."

Und auch Herthas Davie Selke hob die Bedeutung der Zuschauer in den Stadien hervor: "Es war scheiße. Wenn die Fans keine Stimmung machen ist es keine Bundesliga", sagte der Stürmer. "Wenn sie ruhig sind, merkt man, wie wichtig Fans für den Fußball sind."

In vielen Stadien war die Stimmung an diesem Wochenende deutlich gedämpft. Mit demonstrativem Schweigen protestierten die Fans in der ersten Halbzeit gegen die ungeliebten Anstoßzeiten und machten auf Plakaten ihrem Unmut Luft. Dabei hatten die Vereine zuvor bereits eingelenkt und die Abschaffung der Montagsspiele beschlossen.

Den Protest aber ließen sich die Zuschauer nicht nehmen. "Die Vereine haben es in der Hand - Gegen Spieltagszerstückelung", war auf einem Plakat beim Topspiel in Bremen zu lesen. Beim Ausgleichstreffer der Bremer gegen Meister Bayern München konnten die Anhänger der Grün-Weißen ihren Jubel dann aber doch nicht mehr zurückhalten.

Stiller als sonst war es in Hannover und Dortmund. Zwischenzeitlich gab es im Spiel des BVB gegen den SC Freiburg zwar den Versuch, den Protest zu hintergehen und für Stimmung zu sorgen. Dies wurde aber mit Pfiffen der Ultras quittiert.

Einige Anhänger nutzten den Tag auch, um gegen andere, in ihren Augen negative Entwicklungen zu protestieren. In Stuttgart etwa waren Plakate mit Sprüchen wie "Gegen Kollektivstrafe" oder "Kein Videobeweis" zu lesen. "Stadionverbote abschaffen", "50+1 bleibt unverhandelbar" und ein allgemein gehaltenes "Scheiss DFB" waren dort ebenfalls zu lesen.

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