FCK gegen Köln unter Druck - Verfolgerduell in Fürth

Frankfurt/Main · Im Schneckenrennen um den dritten Platz in der 2. Fußball-Bundesliga wollen die Aufstiegskandidaten zehn Spieltage vor Saisonende einen Zahn zulegen.

 Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic baut darauf, dass Köln im Unterhaus die letzten Spiele auf dem Betzenberg nicht gewinnen konnte. Foto: Uwe Anspach

Kaiserslauterns Trainer Kosta Runjaic baut darauf, dass Köln im Unterhaus die letzten Spiele auf dem Betzenberg nicht gewinnen konnte. Foto: Uwe Anspach

Foto: DPA

Gefordert ist vor allem der 1. FC Kaiserslautern im Duell der Bundesliga-Gründungsmitglieder am Montag gegen Spitzenreiter 1. FC Köln. Union Berlin beim Tabellenzweiten SpVgg Greuther Fürth und der FC St. Pauli bei Fortuna Düsseldorf stehen am Wochenende ebenfalls vor schweren Aufgaben. Mit einem Weckruf will Paulis Sportdirektor Rachid Azzouzi die Profis vom Kiezclub beim Ehrgeiz packen.

"Wir spielen eine gute Saison und alle sind zufrieden - aber ich finde, das reicht nicht!", sagte der marokkanische Ex-Nationalspieler dem Fachmagazin "kicker". Zwar habe niemand in Hamburg den Aufstieg offiziell zum Ziel erklärt, doch sei für sein Team mehr drin gewesen als sieben Punkte aus den fünf Partien nach der Winterpause. "Es ist jetzt eine Phase, in der ich in dem einen oder anderen Spiel die letzte Gier vermisst habe, das Bestmögliche aus dieser Saison zu machen", erklärte Azzouzi.

Nachdem der FCK mit dem 2:1-Zittersieg gegen den SV Sandhausen nach zuvor drei Niederlagen in Serie den Anschluss gerade noch so gehalten hat, kann die Mannschaft von Trainer Kosta Runjaic nun zeigen, ob sie überhaupt ansatzweise erstligatauglich ist. Immerhin verloren die Pfälzer nur zwei der letzten 33 Pflichtspiele gegen Köln. Und im Unterhaus haben die Kölner in drei Spielen noch nie auf dem Betzenberg gewonnen.

Der Tabellenführer hat mit 47 Punkten bereits ein Polster von acht Zählern auf den Relegationsplatz. "Wenn wir die Spiele bis Ende März positiv für uns gestalten, haben wir die Chance, früh ins Ziel zu kommen", sagte Trainer Peter Stöger der "Bild"-Zeitung. "Ich denke, wir brauchen noch 20 Punkte, dann wären wir sicher durch. Dann müsste schon irgendwer, der acht, neun Punkte hinter uns ist, fast alles gewinnen."

Den direkten Aufstieg kann sich Union bei einer Niederlage in Fürth abschminken; dann betrüge der Rückstand auf den zweiten Platz bereits neun Punkte. Die Franken sind so etwas wie der Angstgegner für die Berliner: Sie gewannen nur eines von 13 Zweitligaduellen gegen Fürth und das vor mehr als zehn Jahren: Im August 2003 gab's zu Hause ein 3:0. "Wenn wir verlieren, hat sich Platz zwei erledigt", sagte Kapitän Torsten Mattuschka.

Insgesamt acht Mannschaften dürfen noch auf den Sprung in die Bundesliga hoffen - und den begehrten dritten Rang belegt derzeit ausgerechnet Aufsteiger Karlsruher SC, der am Samstag bei Schlusslicht Energie Cottbus antritt. "Man weiß nicht, wo das hinführt, man muss sehen", sagte Chefcoach Markus Kauczinski zur eventuellen Rückkehr des Außenseiters in die Bundesliga. "Wir wollen so weitermachen." Auch der Tabellenvierte SC Paderborn, das zweite Überraschungsteam der Liga, kann gegen einen Abstiegskandidaten punkten: Der Vorletzte Dynamo Dresden ist seit acht Spielen sieglos.

Mit nur einem Sieg aus den letzten neun Partien steckt der VfL Bochum ebenfalls in Not: "Für uns wird es höchste Zeit, ergebnistechnisch die Wende einzuleiten", räumte Trainer Peter Neururer vor der Partie am Freitagabend beim VfR Aalen ein. Im vergangenen Jahr hatte der 58-Jährige den Traditionsverein noch zum Klassenverbleib geführt, gibt aber jetzt zu bedenken: "Alle Jahre wird es eng. So eine Rettung wie letztes Jahr ist nicht jedes Mal möglich. Irgendwann erwischt es einen auch mal."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort