14. Spieltag Freiburg fertigt Leipziger ab - Rangnick: Verdient verloren

Freiburg · RB Leipzig zeigt beim 0:3 in Freiburg eine erstaunlich schwache Leistung. Während die Breisgauer sich über den hochverdienten Sieg freuen, beginnt bei RB die Aufarbeitung einer rätselhaften Vorstellung.

 RB Leipzig verliert deutlich beim SC Freiburg.

RB Leipzig verliert deutlich beim SC Freiburg.

Foto: Patrick Seeger

Ralf Rangnick hatte nicht viel Zeit. Gemeinsam mit Nationalspieler Timo Werner machte sich der Trainer von RB Leipzig nach dem 0:3 (0:2) beim SC Freiburg noch auf den Weg zu einer TV-Gala in Berlin.

Mit guter Laune dürfte der 60-Jährige nach der schwachen Leistung seiner Mannschaft aber nicht in den Flieger steigen. "Es ist ganz klar so, dass man schon sagen muss: Wir tun uns schwerer ab dem Moment, in dem wir in Rückstand geraten", sagte Rangnick im Anschluss an die vierte Auswärtspleite seines Teams in Serie. "Wir haben heute verdient verloren."

Die Breisgauer waren den Gästen zuvor in fast allen wesentlichen Belangen überlegen. Logische Konsequenz: Die Tore durch Nationalspieler Nils Petersen (12. Minute), Luca Waldschmidt (45. +1/Foulelfmeter) und Kapitän Mike Frantz (52.). Während die Mannschaft von Trainer Christian Streich damit ein Ausrufezeichen im Abstiegskampf setzte und ihren Platz im Mittelfeld der Tabelle festigte, rutschten die Leipziger vorerst auf den vierten Platz ab. "Ich freue mich extrem, dass wir so ein umkämpftes Spiel gewinnen konnten", sagte Streich.

Dabei hatte RB vor 23.800 Zuschauern fast in Bestbesetzung antreten können, lediglich Emil Forsberg und Bruma fielen verletzt aus. Rasanten Konterfußball zeigten aber zunächst nur die Gastgeber. Schon nach zwölf Minuten knackte der SC die beste Defensive der Liga. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld leitete Waldschmidt den Ball auf Außenverteidiger Christian Günter weiter. Dessen scharfe Hereingabe konnte RB-Keeper Peter Gulacsi nur mit Mühe nach vorne abwehren, wo Petersen den Ball noch mit der Fußspitze erwischte und ins Tor beförderte. "Wir waren als Mannschaft immer viel zu spät, nicht griffig genug, zu viele Fehler gemacht", sagte Gulacsi.

Auch danach wurde es für die Gäste nicht besser. Die Sachsen kamen kaum zu ihren gefürchteten Umschaltaktionen, weil sich Freiburg im Aufbau fast keine Fehler leistete. Zudem war die Mannschaft von Trainer Streich in den Zweikämpfen bissiger, aggressiver und meist einen Schritt schneller als RB. Nationalspieler Timo Werner (19.) hatte im ersten Durchgang die einzige Leipziger Chance, scheiterte aus spitzem Winkel aber am stark reagierenden SC-Torhüter Alexander Schwolow.

Anschließend kam es noch schlimmer für Rangnicks Team. Nach einer weiteren starken Flanke von Günter fiel Frantz im Anschluss an einen Zweikampf mit Dayot Upamecano hin. Schiedsrichter Tobias Welz ließ das Spiel zunächst laufen, bekam dann einen Hinweis vom Video- Referee, schaute sich die Szene schließlich sekundenlang selbst auf einem Bildschirm am Spielfeldrand an - und entschied am Ende doch auf Elfmeter. Diesen verwandelte Waldschmidt sicher.

Dass seine Mannschaft sich auch im zweiten Durchgang überhaupt nicht gegen den Rückstand zu wehren schien, wird nicht nur Rangnick ein Rätsel gewesen sein. Stattdessen durften die Freiburger immer wieder so gut Fußball spielen, wie es ihnen in dieser Spielzeit zuvor nur selten gelungen war.

Leipzig bot ihnen Räume - und der SC nutzte sie: Eine Flanke aus dem Halbfeld von Lukas Kübler köpfte Frantz wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff zum 3:0 ins Tor. Damit hatten die Leipziger nun in einem Spiel so viele Gegentreffer kassiert wie in ihren zehn vorherigen Bundesliga-Spielen zusammen.

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