Bundesliga "Genugtuung" für Eintrachts Hütter: 2:0 gegen SC Freiburg

Freiburg · Eintracht Frankfurt erarbeitet sich in Freiburg die ersten drei Punkte der Bundesliga-Saison. Vor allem der Treffer zum 2:0 sorgt für Proteste der Gastgeber, doch Eintracht-Trainer Hütter ist sich sicher: "Das war keine Unsportlichkeit."

 Torschütze Nicolai Müller (l) und Sebastien Haller (r) bejubeln das 1:0.

Torschütze Nicolai Müller (l) und Sebastien Haller (r) bejubeln das 1:0.

Foto: Patrick Seeger

Mit etwas Abstand nahm auch Freiburgs Nicolas Höfler die Spieler von Eintracht Frankfurt für die Sekunden vor dem zweiten Tor in Schutz.

"Wir waren definitiv naiv. Das war so in Ordnung, das kann man so machen", sagte der Defensivspieler nach der 0:2-Niederlage seines SC Freiburg zum Bundesliga-Auftakt, die mit dem Treffer von Sébastien Haller nach 82 Minuten besiegelt war. Nach dem Tor hatte es heftige Proteste gegeben, weil viele Freiburger nach einem Einwurf für Frankfurt wegen einer Behandlungspause den Ball zurück erwartet hatten. Eintracht-Trainer Adi Hütter hatte legte sich ohne festgelegt: "Das war keine Unsportlichkeit."

Die Meinung von Freiburgs Trainer Christian Streich dazu wäre dennoch interessant gewesen. Wegen eines kleinen Bandscheibenvorfalls verpasste der 53-Jährige die Partie aber und wurde erstmals in einem Pflichtspiel von Co-Trainer Lars Voßler vertreten. Wann er wieder auf dem Platz stehen kann, ist unklar.

Nach den Enttäuschungen im Supercup und dem DFB-Pokal war der Erfolg am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga doppelt wichtig für Eintracht-Coach Hütter. "Diese drei Punkte nach der letzten Kritik, die berechtigt war, sind Balsam auf die Wunden", sagte er. "Als Österreicher das erste Spiel in der Bundesliga zu gewinnen, ist auch Genugtuung."

Vor dem Heimspiel gegen Werder Bremen verschafft der Dreier den Frankfurtern die Gelassenheit, die nach dem peinlichen 1:2 im DFB-Pokal gegen Regionalligist SSV Ulm 1846 und dem 0:5 im Supercup gegen den FC Bayern verschwunden war. "Dieser Sieg gibt uns ein bisschen Ruhe. Wir müssen das nutzen, um hart zu arbeiten", forderte Frankfurts Mittelfeldspieler Gelson Fernandes, der die Eintracht gegen seinen Ex-Verein erstmals als Kapitän auf den Platz führte.

Vor Hallers 2:0 hatte Neuzugang Nicolai Müller bei seinem Startelfdebüt für die Hessen in der zehnten Minute zur Führung getroffen - mit seinem ersten Ballkontakt und ziemlich genau ein Jahr nach seinem Kreuzbandriss beim Torjubel am ersten Spieltag der vergangenen Saison noch im Trikot des Hamburger SV. "Sehr glücklich", sei er, berichtete Müller nach dem harten Stück Arbeit vor 24.000 Zuschauern im ausverkauften Schwarzwald-Stadion. "Ich fühle mich gut. Klar, man kann noch nicht bei 100 Prozent sein." Beim Jubeln vor der Frankfurter Bank hielt er das Trikot mit der Nummer 22 des noch lange verletzten Timothy Chandler in die Höhe.

Freiburg dagegen geht trotz einer über weite Strecken guten Vorstellung ohne Punkte in das badische Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim am kommenden Samstag. Freiburg dominierte die Hessen zu Beginn regelrecht, hatte in der Anfangsphase bis zu 80 Prozent gewonnene Zweikämpfe und viele sehr gute Gelegenheiten.

Wie schon beim Pokalsieg nach Elfmeterschießen gegen Energie Cottbus in der ersten Runde am Montag war die Chancenverwertung des SCF aber mangelhaft. "Wenn man eigentlich das dominierende Team ist, viele Chancen hat, die nicht nutzt und am Ende 0:2 verliert ist es richtig bitter", sagte SC-Linksverteidiger Christian Günter. "Wir müssen uns erarbeiten, dass wir effektiver sind vor dem Tor."

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