Premier League Guardiola streicht Sané aus Man-City-Kader

Manchester · Bei Man Citys Arbeitssieg gegen Newcastle United steht Leroy Sané überraschend nicht im Kader. Britische Medien spekulieren über ein Einstellungsproblem des Nationalspielers. Trainer Pep Guardiola dementiert. Zwischen den Zeilen ist aber doch Kritik erkennbar.

 Trainer Pep Guardiola soll mit der Arbeitseinstellung von Leroy Sané bei Manchester City nicht zufrieden sein.

Trainer Pep Guardiola soll mit der Arbeitseinstellung von Leroy Sané bei Manchester City nicht zufrieden sein.

Foto: Martin Rickett/PA/AP

Obwohl Leroy Sané bei Manchester Citys mühevollem 2:1-Sieg gegen Newcastle United nicht dabei war, stand der deutsche Nationalspieler beim englischen Fußballmeister im Mittelpunkt. Oder besser: weil er nicht dabei war.

Sein Trainer Pep Guardiola versuchte die Spekulationen von britischen Medien und Fans zu dementieren. "Ich bin absolut zufrieden mit seiner Einstellung", sagte Guardiola. Richtig überzeugend klang er allerdings nicht.

Das Sportportal "Goal" hatte zuvor berichtet, Guardiola und sein Trainerteam seien unglücklich über Sanés Arbeitseinstellung, und sich dabei auf nicht näher genannte Quellen aus dem direkten Umfeld des City-Trainers berufen. Von mangelnder Konzentration des 22-Jährigen, der in dieser Saison noch keinen Startelfeinsatz hatte, war die Rede.

Guardiola reagierte ausweichend und zog einen kuriosen Vergleich. "Im letzten Spiel war Phil Foden nicht im Kader", sagte er. "Ich war genauso traurig über Phil, wie ich jetzt über Leroy bin." Seine Trauer dürfte sich demnach in Grenzen halten. Denn Youngster Foden kam im letzten halben Jahr in gerade mal sechs Liga-Spielen zum Einsatz, durfte in dieser Saison ganze acht Minuten ran und ist - anders als Sané - weit vom Status eines Stammspielers entfernt.

Sané sah von der Tribüne zusammen mit seinem verletzten Teamkollegen Kevin De Bryune, wie sich Manchester City dank zweier englischen Nationalspieler den Sieg hart erkämpfte. Nach der frühen Führung durch Raheem Sterling (8. Minute) und dem Ausgleich für Newcastle United durch DeAndre Yedlin (30.) entschied Abwehrspieler Kyle Walker (52.) die Partie mit einem traumhaften Distanzschuss für den Meister.

Einen ähnlichen, vermeintlichen Denkzettel hatte Sané bereits im Sommer bekommen, als Bundestrainer Joachim Löw den ehemaligen Schalker überraschend aus dem WM-Kader strich. Auch da wurde über Einstellungsprobleme spekuliert. Er habe ihm gesagt, "deine Zukunft bei der Nationalmannschaft, die muss dann nach der WM beginnen", verriet Löw in diesen Tagen. Für die anstehenden Länderspiele gegen Frankreich an diesem Donnerstag und anschließend gegen Peru nominierte er den Angreifer wieder.

Er habe Sané erklärt, er könne "für uns ein sehr wichtiger Spieler in den nächsten Jahren werden", sagte Löw. Bei Guardiola klang das jetzt ähnlich. "Leroy war so wichtig für uns in der letzten Saison", betonte der Coach, "und hoffentlich wird er auch wichtig in dieser Saison". Übrigens: Auch vor einem Jahr hatte Sané einen holprigen Start, avancierte dann aber zu einem Leistungsträger beim Meister.

Am Samstag war Man City in der Tabelle mit 10 von 12 Punkten nur Dritter hinter dem Zweiten FC Chelsea und dem Tabellenführer FC Liverpool. Beide Teams haben alle vier Saisonspiele gewonnen. In Liverpool stand nach dem knappen 2:1 (2:0)-Sieg bei Leicester City mal wieder der Torwart im Mittelpunkt. Dabei schien nach den Treffern von Sadio Mané (10.) und Roberto Firmino (45.) eigentlich alles klar.

Aber Keeper Alisson, im Sommer für 75 Millionen Euro von der AS Rom geholt, leistete sich am Rand seines Strafraums einen groben Patzer, verlor nach einem missglückten Rückpass den Ball im Zweikampf und leitete so das erste Gegentor der Saison für Liverpool ein. Coach Jürgen Klopp nahm Alissons Lapsus mit Humor: "Ich habe ihm gesagt, dass war das beste Spiel dafür, denn wir haben trotzdem gewonnen."

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