Champions League Gutes Essen und schönes Wetter: Brügge begrüßt Leicester

Brügge · Premiere für den Premier-League-Gewinner. Leicester City tritt zum ersten Mal in der Champions League an. Bei Gegner Brügge läuft es derzeit nicht rund - bei den Gästen aus England allerdings noch viel weniger.

 Jamie Vardy ist der Starangreifer von Leicester City.

Jamie Vardy ist der Starangreifer von Leicester City.

Foto: Hannah Mckay

Das Willkommensvideo für die Fans des Champions- League-Neulings Leicester City durfte nicht fehlen, eine Prise englischen Humors noch viel weniger.

"Ihr habt den Regen, wir haben die Sonne", heißt es auf englisch, und auf den Bildern sind gut gelaunte und sommerlich gekleidete Menschen zu sehen. "Wir haben das beste Essen und die besten Drinks", heißt es weiter: "Ein perfekter Ort für eine Vardy-Party."

Jamie Vardy ist der Starangreifer von Leicester City, dem Sensationsmeister des englischen Fußballs in der vergangenen Saison. Den Titeltriumph hatten er und seine Kollegen in Vardys Wohnzimmer gefeiert. Die Party ist längst legendär.

Der sensationelle Meisterschaftsgewinn, zu dem auch der deutsche Verteidiger Robert Huth maßgeblich beitrug, bescherte dem Club auch das erste Spiel in der europäischen Meisterklasse. Erster Gegner ist auswärts der belgische Titelgewinner Club Brügge an diesem Mittwoch (20.45 Uhr). Ob der im Sommer von Absteiger Hannover 96 zu Leicester gewechselte Ron-Robert Zieler ins Tor rücken wird, ist fraglich - selbst wenn Meisterkeeper Kaspar Schmeichel am Wochenende vier Tore gegen den Liverpool kassierte.

"Wir müssen unsere Köpfe für Mittwoch freibekommen", forderte der Zieler-Rivale nach dem bitteren 1:4 gegen die Reds. Bei Trainer Claudio Ranieri klang es nicht viel anders: "Wir müssen unsere Köpfe jetzt wieder in Ordnung bringen und verstehen, dass wir im Fußball stark, entschlossen und aggressiv sein müssen."

Ein Fehlstart in der Königsklasse wäre ein weiterer Rückschlag. Denn es läuft nicht wirklich gut für Leicester nach den wundersamen Monaten bis zur Meisterschaft. Im Titeljahr kassierte die Mannschaft in 38 Partien gerade mal drei Niederlagen. Nun hat sie schon zwei einstecken müssen, und das nach lediglich vier Runden in der Premier League. Der einstige Primus ist derzeit nur 16.

Gründe für die kleine Krise? "Sie haben ihren besten Spieler verloren", meint Ex-Nationalspieler Gary Lineker mit Blick auf den französischen Vizeeuropameister N'Golo Kante, der im Sommer zum FC Chelsea wechselte: "Er war wichtiger, als die meisten je realisiert haben." Mittelfeldspieler Kante sei unersetzlich, sagte Lineker der "Daily Mail".

Es muss aber auch ohne Kante gehen. "Ich will meine Spieler gegen die Besten in Europa kämpfen sehen", hatte Ranieri gleich bei der Auslosung gesagt - neben Brügge sind der ehemalige Titelträger FC Porto und der FC Kopenhagen die weiteren Gegner in der Gruppe G.

Auftaktrivale Brügge, letztmals in der Saison 2005/2006 in einer Champions-League-Gruppenphase, erlebt im Moment auch nicht gerade eine Hochphase. In der zweifelsohne deutlich weniger starken belgischen Liga ist der Meister nur Zehnter mit zwei Siegen, drei Unentschieden und einer Niederlage.

Kommt Leicester da gerade recht? Trainer Michel Preud'homme warnte direkt nach der Auslosung davor, die Mannschaft zu unterschätzen. "Es ist kein Manchester City oder United, kein Arsenal oder Chelsea, aber denkt dran: Sie haben die Premier League gewonnen."

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