Die Einzelkritik zur Nationalelf Havertz überragend, hinten nur Mittelmaß

Bonn · Die deutsche Abwehr macht beim 4:2 gegen Costa Rica wieder zu viele Fehler. Vorne treffen fast nur Einwechselspieler. Die Einzelkritik zur Nationalmannschaft.

Zweimal zur Stelle: Kai Havertz (r.) war der beste Deutsche.

Zweimal zur Stelle: Kai Havertz (r.) war der beste Deutsche.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Trotz des 4:2-Sieges gegen Costa Rica hat es für die deutsche Nationalmannschaft nicht gereicht. Die Spieler in der Einzelkritik:

Manuel Neuer: Bügelte Rüdigers Fehler mit einem blitschnellen Reflex gut aus. Ansonsten war der Kapitän zuerst nicht viel gefordert, dann aber im Brennpunkt. Hielt zuerst überragend, war beim Nachschuss von Tejeda aber machtlos. Sah beim zweiten Gegentor sehr desorientiert aus. Note: 3

David Raum: Der Leipziger spulte auf der linken Bahn viele Meter ab. Seiner butterweichen Flanke zum 1:0 ließ er keine weiteren folgen. Note: 4

Niklas Süle: Fühlte sich in der Mitte zwar wohler, wirkte aber in einigen Situationen unsicher und wurde zurecht ausgewechselt. Note: 4-

Antonio Rüdiger: Der Abwehrchef war defensiv oft zur Stelle, leistete sich aber einen Bock, der beinahe ein Gegentor zur Folge hatte. Nicht mit der gewaltigen Präsenz der letzten Partien. Note: 3

Joshua Kimmich: Begann das Spiel auf der rechten Seite sehr ordentlich. Spielte viele wohltemperierte Bälle in die Schnittstellen und war auch diesmal der Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld. Seine zahlreichen Ecken wurden nur selten gefährlich. Note: 3

Ilkay Gündogan: Der Sechster dirigierte das Spiel in der ersten Hälfte aus dem defensiven Mittelfeld. Eine solide Partie von ihm, ehe er der taktischen Änderung von Hansi Flick zum Opfer fiel. Note: 4

Leon Goretzka: In den Zweikämpfen stabil, nach vorne zeigte er jedoch eine ausbaufähige Leistung. Außer der Kopfballchance konnte er dem Spiel insgesamt zu wenig seinen Stempel aufdrücken. Note: 4

Serge Gnabry: Sein 21. Treffer im Nationaldress war zugleich sein erstes Tor mit dem Kopf. Gnabry war mit seiner Kreativität und seinen wuchtigen Schüssen ein ständiger Unruheherd. Note: 2

Jamal Musiala: Der 19-Jähriger war auch im dritten Gruppenspiel der auffälligste Deutsche. Tanzte mit seinen Bewegungen immer wieder die Verteidiger schwindlig. Sein einziges Manko war die fehlende Qualität im Abschluss. Traf zweimal nur den Innenpfosten. Note: 2

Leroy Sané: Bereitete das Füllkrug-Tor wohlüberlegt mit der Brust vor. Insgesamt war für den schnellen Dribbler aber mehr drin. Note: 3

Thomas Müller: In seinem 121. Länderspiel organisierte er das Angriffspressing der Deutschen. Vergab am Anfang eine gute Kopfball-Chance und versuchte sich dann zunehmend als Flankengeber über die Außen. Kein schlechter, aber auch keine guter Auftritt vom Routinier. Note: 4

Lukas Klostermann: Kam zur Pause für Goretzka. Gutes Zweikampfverhalten, aber strahlte offensiv keinerlei Gefahr aus. Note: 4

Mario Götze: Der WM-Held von 2014 fand nach seiner Einwechslung nicht ins Spiel. Äußerst blasse Vorstellung des Frankfurters. Note: 5

Kai Havertz: Seine Einwechslung machte sich bezahlt. Er fügte sich nahtlos ins deutsche Spiel ein und zeigte die Treffsicherheit, die dem Rest des Teams fehlte. Hätte sogar ein drittes Tor machen können. Note: 1-

Niclas Füllkrug: Ließ den Ball beim Ausgleich sehr geschmeidig auf Havertz tropfen. Hatte den zwischenzeitlichen Führungstreffer auf dem Fuß, fand jedoch in Navas seinen Meister. Der Neuner war beim 4:2 dann da, wo er sein muss. Note: 2

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