Trainingslager in Katar Heynckes plant neue Triple-Schritte - Wagner im Fokus

München · 2013 legte Jupp Heynckes mit dem FC Bayern im Wintercamp in Doha die Grundlagen für eine historische Erfolgssaison. Ohne zwei Topspieler - aber mit einer wertvollen neuen Option - geht es wieder in die Wüste.

 Trainer Jupp Heynckes wird mit seinem Team nur ein Testspiel in der Winterpause bestreiten.

Trainer Jupp Heynckes wird mit seinem Team nur ein Testspiel in der Winterpause bestreiten.

Foto: Marijan Murat

Mach's noch einmal, Jupp! Die Wunschvorstellung beim FC Bayern ist zum Start ins neue Jahr kein großes Rätsel, zumal Trainer-Legende Jupp Heynckes die ersten Triple-Schritte mit dem Herbstmeister wie schon 2013 erneut in Katar machen könnte.

Als zusätzlicher Joker bei der Rückrunden-Jagd auf alle drei Titel in Fußball-Bundesliga, Pokal und Champions League fungiert - im Gegensatz zum sich anbahnenden ersten Sommer-Zugang Leon Goretzka - Nationalstürmer Sandro Wagner.

Der 30 Jahre alte Millionenzugang vom Bundesliga-Konkurrenten 1899 Hoffenheim soll am Dienstag (10.00 Uhr) gemeinsam mit 24 weiteren Spielern den Charterflug ins Trainingslager nach Doha antreten. Der eigenwillige Wagner kehrt nach einem Jahrzehnt als gereifter Profi in seine Heimatstadt München und zu seinem Lieblingsclub zurück, wo er eine empfindliche Schwachstelle im Münchner Edelkader schließen soll. Denn ein leistungsstarker Ersatzmann für Torjäger Robert Lewandowski fehlte bislang. "Ich freue mich, mit den Jungs zu trainieren", hatte Wagner nach dem Vollzug seines Winterwechsels angekündigt. Er wolle in Katar "voll angreifen. Ich bin heiß auf meine neue Aufgabe."

Ein wichtiges Transfer-Kriterium war, dass der 1,94 Meter große Mittelstürmer auch in der Champions League spielberechtigt ist. Denn in Europa warten die großen Herausforderungen auf die Bayern, die unter Triple-Trainer Heynckes auf nationaler Ebene zur Halbzeit unangefochten dastehen: Elf Punkte Vorsprung auf den FC Schalke 04, dem der Liga-Krösus zur kommenden Saison anscheinend erfolgreich den ablösefreien Topspieler Goretzka abwerben konnte, sind ein mehr als sattes Polster auf dem Weg zur sechsten Meisterschaft am Stück.

Auch Heynckes denkt in internationalen Dimensionen. Es gelte, "noch einige Dinge zu perfektionieren", wie der 72-Jährige in den kurzen Weihnachtsferien daheim auf seinem Bauernhof der "Rheinischen Post" sagte: "Wenn wir an die europäische Krone denken, dann müssen wir sagen: Da sind wir noch nicht so weit. Da gibt es noch einiges zu verbessern. Das werde ich den Spielern deutlich zu verstehen geben."

In seine letzten fünf Trainer-Monate will Heynckes noch einmal alles hineinlegen. Das Traumziel heißt Kiew, wo am 26. Mai 2018 das Champions-League-Finale stattfindet. Auch seine Spieler wollen ein großes Heynckes-Revival erleben. "Wir haben wie immer große Ziele in der Rückrunde und haben uns alle Voraussetzungen geschaffen", sagte Thomas Müller, der den weiterhin verletzten Nationaltorhüter Manuel Neuer auch in der ersten Phase 2018 als Kapitän vertreten wird.

Neuer (Mittelfußbruch) wird im Emirat am Persischen Golf ebenso fehlen wie der Spanier Thiago (Muskelverletzung). Das Duo bleibt zur Reha in München. Heynckes wird inklusive Nachwuchskräften 25 Spieler mitnehmen. Am kommenden Samstag (15.00 Uhr/MEZ), einen Tag vor dem Heimflug, ist ein Testspiel gegen den einheimischen Verein Al-Ahli SC vereinbart worden. "Wir werden in Doha richtig gut arbeiten. Es ist keine lange Vorbereitungszeit, aber wir werden sie nutzen, um gut in die Rückrunde zu starten", sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Die Zeit drängt: Schon am 12. Januar geht es mit dem Gastspiel beim Tabellenvierten Bayer Leverkusen in der Bundesliga wieder los.

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