Katar hat eine große Bedeutung als Gas-Exporteur auf der ganzen Welt. Im Bereich des Flüssigerdgas (LNG) gilt das Emirat neben den USA und Australien als größter Exporteur. Besonders durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die darauffolgenden Sanktionen, gibt es eine weltweit erhöhte Nachfrage nach LNG-Gas. Dadurch verdient das Land am persischen Golf nicht nur Milliarden, sondern sichert sich Einfluss auf der ganzen Welt. Im Jahr 2021 lieferte Katar laut Informationsdienst S&P Global 78,5 % des LNG an asiatische Länder wie Südkorea, China und Indien. 23,1 % gingen nach Europa. Zum Großteil nach Großbritannien und Italien. Mit dem Gewinn aus dem LNG-Geschäft investiert Katar in das eigene Ansehen und Profil auf der Welt. Investitionen wie dem Kauf des Fußballklubs Paris St. Germain oder der Veranstaltung der Fifa WM 2022 sollen dabei helfen. Andere große Sportveranstaltungen wie die Handball-WM 2015 oder die Leichtathletik-WM 2019 fanden bereits im Land statt. Doch nicht nur auf diese Weise versucht das Emirat an Einfluss zu gewinnen. Katar nutzt den Handel, um bilaterale Beziehungen aufzubauen zum Schutz gegen die größeren Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran. Seit den frühen 2000er Jahren betreiben die USA eine Militärbasis im Emirat auf der auch britische Einheiten stationiert sind. Katar ist an Firmen wie Volkswagen oder Siemens beteiligt. Es soll jedoch auch radikalislamische Organisationen wie die Muslimbruderschaft unterstützen. Diese Organisation wird in Deutschland vom Verfassungsschutz beobachtet. Politikwissenschaftler und Golfstaaten-Experte Nicolas Fromm von der Helmut-Schmidt-Universität sagte, dass Katar sich Türen in alle Richtungen offenhalten wolle für jedweden Fall.