Rassismus im Fußball Kevin-Prince Boateng: Farbige sind für manche Leute "Affen"

Rom · Der ehemalige Bundesligaprofi Kevin-Prince Boateng hat beklagt, dass in den letzten Jahren kaum Fortschritte beim Kampf gegen Rassismus in Fußballstadien gemacht worden sind.

Kevin-Prince Boateng (r) spielt jetzt für Sassuolo Calcio in der italienischen Serie A.

Kevin-Prince Boateng (r) spielt jetzt für Sassuolo Calcio in der italienischen Serie A.

Foto: Elisabetta Baracchi/ANSA

Der Fußballer, der derzeit beim italienischen Serie-A-Club Sassuolo Calcio spielt, wurde während seiner Zeit beim AC Mailand 2013 ebenfalls rassistisch beschimpft. "Für bestimmte Personen ist ein farbiger Mensch ein Affe", sagte Boateng der Zeitung "Corriere della Sera".

Bei der Partie Inter Mailand gegen den SSC Neapel am zweiten Weihnachtsfeiertag war der senegalesischen Spieler Kalidou Koulibaly (Neapel) rassistischen Beleidigungen ausgesetzt.

Boateng wurde in Berlin geboren, sein Vater stammt aus Ghana. Es sei gut möglich, dass sich die Situation verschlimmert habe, sagte der Ex-Eintracht-Frankfurt-Spieler. "Wenn man bedenkt, dass sich einst über mich 50 Fans hermachten. Im (Mailänder Stadion) San Siro waren es letztens Zehntausend." Auch in Deutschland sei die Lage nicht sehr unterschiedlich. Zwar habe er im Alltag keine Diskriminierung erlebt, "aber ich bin 1,90 Meter groß und wiege 90 Kilo. Vielleicht überlegt da einer vorher".

Man hätte die Partie in Mailand abbrechen müssen. "Versuchen Sie, Koulibaly zu fragen, wie er sich gefühlt hat, als er vom Feld ist. Ich sage es Ihnen, er war wie von einem Zug überrollt." Generell reiche es nicht, Anti-Rassismus-Plakate aufzuhängen. Die Gesellschaft müsste besser sensibilisiert werden. "Die Fakten sprechen für sich: Es passiert immer noch, überall. Für müssen jetzt sofort anfangen."

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