Hamburger SV Kommentar - Finks Abstieg beim HSV

Eine Eintagsfliege ist Thorsten Fink keineswegs. Exakt 701 Tage hatte der frühere Fußball-Profi Zeit, um den schlafenden Riesen Hamburger SV zu wecken. Mehr als Schlafstörungen hat Fink beim Bundesliga-Dinosaurier aber nicht hervorrufen können: Auf sportliche Zwischenhochs folgten in Finks Amtszeit immer wieder tiefe Leistungstäler. Nicht zum ersten Mal stand der HSV-Trainer deshalb auf der Kippe.

Wer trotz eines Klasse-Torhüters namens Rene Adler so viele Gegentreffer kassiert wie die Hamburger beim 2:6 in Dortmund am Wochenende oder dem 2:9 in München vergangene Saison, der muss einen Fehler im System haben. Die Probleme in der HSV-Abwehr bekam Fink während seiner gesamten Amtszeit nie in den Griff.

Dabei müssen zwei Jahre für eine Entwicklung reichen - so viel Zeit bekommt kaum ein Bundesliga-Trainer. Sein ständiger Wechsel zwischen unterschiedlichen taktischen Defensivstrategien konnte nur den Eindruck der Planlosigkeit hinterlassen - und die Spieler verunsichern.

[kein Linktext vorhanden]Der einzige bis zur 50. Saison verbliebene Bundesligist der ersten Stunde startete mit dem Ziel Europa-League-Qualifikation in die neue Saison. Um daran festzuhalten und nach dem verpatzten Saisonstart ein sogar denkbares Taumeln in Richtung Zweitklassigkeit zu vermeiden, gab es in der jetzigen Situation zur Entscheidung gegen Fink keine Alternative.

Für den 45-Jährigen ist es ein Abstieg: der erste große Knick in einer Trainerkarriere, die bislang fast ausschließlich nach oben führte: Als Assistent von Giovanni Trapattoni bei Red Bull Salzburg, mit dem Zweitliga-Aufstieg des FC Ingolstadt sowie dem Schweizer Meistertitel mit dem FC Basel. Den HSV hat Fink trotz wertvollen Spielermaterials an den Abgrund geführt. Das ist alles andere als eine Referenz.

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