Bayer Leverkusen Lars Bender ist einer von Löws Lieblingsspielern
LEVERKUSEN · Lars Bender ist die Allzweckwaffe des Bundestrainers. Mit Leverkusen spielt er heute in Stuttgart. Viele bei Bayer Leverkusen träumen von einer Teilnahme mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien. Jedes Bundesligaspiel, auch das erste Saison-Auswärtsspiel heute (15.30 Uhr) beim VfB Stuttgart, wird zum Schaulaufen.
Für Stefan Kießling legen alle Club-Verantwortlichen ein gutes Wort ein, Stefan Reinartz, Sidney Sam und Philipp Wollscheid glauben nach der USA-Reise an ihre Chance, Gonzalo Castro hofft auf ein Comeback, Simon Rolfes möchte nicht in Vergessenheit geraten. Doch die besten Aussichten, die sogar als glänzend zu bezeichnen sind, hat Lars Bender. Beim 3:3 gegen Paraguay unterstrich der defensive Mittelfeldspieler seinen hohen Stellenwert für Joachim Löw.
Nach seinem vierten Tor im 15. Einsatz für das DFB-Team erhielt der für den verletzten Ilkay Gündogan früh eingewechselte Bender sehr viel Lob von Löw und von den Medien als einer der wenigen deutschen Spieler glänzende Kritiken. "Es gibt Spieler, die laufen viel, es gibt Spieler, die laufen richtig, und es gibt Spieler, die viel und richtig laufen. So wie Bender. Der Leverkusener gehört fast immer zu den Spielern mit der höchsten Laufleistung", urteilte die Internet-Redaktion des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).
Lars Bender ist einer der Lieblingsspieler von Löw, weil er sehr vielseitig ist und jede Aufgabe bisher perfekt erfüllt hat. Nachdem er mit dem Treffer zum 3:3 die deutsche Elf in Kaiserslautern vor einer ausgewachsenen Blamage bewahrte, wurde er darauf angesprochen, dass er zuletzt mit fünf Torschüssen vier Treffer erzielt hat. "Hab' ich ja immer gesagt", sagte er verschmitzt lächelnd, "ich bin die echte falsche Neun."
Das kann er gegen den "Lieblingsgegner" seines Vereins erneut zeigen. Recht groß ist der Optimismus bei der Werkself vor dem ersten Saison-Auswärtsspiel bei den Schwaben. "Gegen Stuttgart haben wir in den letzten Spielen ganz gut ausgesehen. Es waren zudem immer torreiche Spiele", sagt Stefan Reinartz. Tatsächlich verlor Bayer 04 keines der vergangenen sechs Spiele gegen den VfB (vier Siege, zwei Remis) und gegen keinen anderen Bundesliga-Verein gelangen mehr Siege. Würde das Team von Trainer Sami Hyypiä im 69. Duell gegen Stuttgart zum 29. Mal triumphieren können, wäre das sogar mit der Einstellung eines Vereinsrekords verbunden.
Sechs Mal in Serie hat Bayer saisonübergreifend in der Bundesliga gewonnen. Sieben Erfolge am Stück hat es in der Ligageschichte für Leverkusen erst einmal gegeben - und zwar im Herbst 2001 in jener Saison, die unter Coach Klaus Toppmöller mit drei Vize-Titeln endete.
Ein Spieler ist regelrecht ein Schwaben-Spezialist: Stefan Kießling hat in den vergangenen acht Bundesliga-Begegnungen gegen Stuttgart immer getroffen und dabei insgesamt zwölf Tore erzielt. "Kieß" wird wohl Daniel Schwaab als Gegenspieler bekommen, der im Juni von Bayer zum VfB wechselte und in der Innenverteidigung den verletzten Ex-Nationalspieler Serdar Tasci ersetzen soll. Schießt Kießling wie beim 3:1 gegen Freiburg am vorigen Samstag ein Tor, wäre dies sein 100. Bundesliga-Treffer für Bayer und vielleicht ein Argument, im nächsten Sommer mit Bender zusammen nach Brasilien zu reisen.