Nächster Heim-Dämpfer für RB Leipzig verliert gegen Wolfsburg 0:1

Leipzig · Einen Monat nach dem 0:3 gegen den HSV kassiert die ehemalige Heimmacht RB Leipzig die nächste Niederlage im eigenen Stadion. Der Aufsteiger zeigt eine enttäuschende Leistung. Die abstiegsbedrohten Gäste nutzen Leipziger Tugenden zum Sieg.

 Der Wolfsburger Yunus Malli (r) enteilt den Leipzigern Naby Keita (l), Benno Schmitz (2.v.l.) und Dominik Kaiser.

Der Wolfsburger Yunus Malli (r) enteilt den Leipzigern Naby Keita (l), Benno Schmitz (2.v.l.) und Dominik Kaiser.

Foto: Sebastian Willnow

RB Leipzig hat sich vom abstiegsbedrohten VfL Wolfsburg mit den eigenen Mitteln schlagen lassen. Der Aufsteiger kassierte mit dem 0:1 (0:1) bereits die zweite Heimniederlage binnen einem Monat und einen weiteren Dämpfer auf dem Weg in die Champions League.

"Wir hätten heute auch einen richtig guten Schritt machen können, den Vorsprung auszubauen. So wie es im Moment ausschaut, ist es aber schwer zu punkten da vorne", räumte RB-Trainer Ralph Hasenhüttl nach der Partie in der ausverkauften Red Bull Arena ein.

Der Rückstand der Leipziger in der Fußball-Bundesliga auf Tabellenführer FC Bayern wuchs auf zehn Punkte. Zudem verpasste es der Aufsteiger, den Vorsprung auf die Verfolger auszubauen. Die Gäste aus Wolfsburg feierten dagegen unter dem neuen Trainer Andries Jonker den ersten Sieg im Kampf gegen den Abstieg - Mario Gomez und einer taktisch vorzüglichen Leistung sei Dank.

"Wir wussten bis ins Detail, wie Leipzig spielt", sagte Torschütze Gomez, er hatte in der neunten Minute die starke Anfangsphase der Gäste gekrönt. Nach dem Remis in Mainz war es der nächste Schritt der Wolfsburger unter ihrem neuen Coach, in der Tabelle kletterten sie zunächst um einen Rang nach oben auf Platz 14. "Wir haben uns ganz gut vorbereitet. In der ersten Viertelstunde haben meine Jungs gut umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Es hat heute gereicht, aber ich wünsche mir noch viele Verbesserungen", sagte Jonker.

Eigentlich wollten die Leipziger die Wolfsburger stressen, es kam genau umgekehrt. Der erste Tor-Versuch durch Yannick Gerhardt in der zweiten Minute aus 13 Metern war noch zu schwach. Beim zweiten Versuch, diesmal schon durch Gomez(6.), konnte RB-Keeper Peter Gulacsi retten. Als die Wolfsburger in feinster Leipziger Manier temporeich über Yunus Malli und Daniel Didavi auf Gomez in die Spitze spielten und der deutsche Nationalstürmer den Ball zu seinem achten Saisontreffer ins Netz jagte, waren alle RB-Profis geschlagen. "Wir haben schon oft gesagt, dass die Gegner genug Qualität haben, etwas rauszuspielen, wenn wir es nicht richtig machen", betonte Gulacsi.

Und diesmal machten die RB-Profis beileibe nicht alles richtig. Regisseur Naby Keita, rechtzeitig von einer Mittelfußprellung genesen, zeigte eines seiner schlechtesten Spiele im RB-Dress. Noch schlimmer: Noch bevor sich der gelbgesperrte Defensiv-Allrounder Stefan Ilsanker über die aggressive Spielweise der Wolfsburger am Halbzeit-Mikro beklagte, hatte sich Keita trotz Spielunterbrechung zu einem Foul hinreißen lassen. Er fehlt beim nächsten Spiel auswärts gegen den wie Wolfsburg vom Abstieg bedrohten SV Werder Bremen.

Keita wirkungslos, auch Top-Vorbereiter Emil Forsberg von den Gästen neutralisiert. Damit blieb ganz vorn Bundesliga-Toptorjäger Timo Werner ohne große Szenen und RB Leipzig die meiste Zeit ohne die gewohnte Wucht und Torgefährlichkeit. Nur ein Schuss von Diego Demme (15.) aufs Tor in der ersten Halbzeit, viel mehr war da nicht.

"Es war einfach nicht so unser Spiel heute", meinte der Mitteldfeldmann. Trotz mehrerer Möglichkeiten nach dem Seitenwechsel klappte es auch da nicht. Und so verpasste RBL auch die Einstellung eines Debütanten-Ligarekords des FC Bayern aus der Saison 1965/66, als die Münchner nach 24 Spieltagen 16 Siege aufweisen konnten. RB bleibt dagegen bei 15 Siegen bei vier Remis und nun fünf Niederlagen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Berechtigte Ausgrenzung
Kein Platz für Müller im DFB-Team Berechtigte Ausgrenzung
Aus dem Ressort