1:0-Sieg in der halbleeren BayArena Leverkusen gewinnt durch Alarios Abseitstor

Leverkusen · Weil der Videobeweis in den ersten beiden Pokalrunden noch nicht zum Einsatz kommt, steht die Werkself trotz einer mäßigen Leistung im Achtelfinale des DFB-Pokals.

 Das Siegtor für die Elf von Trainer Peter Bosz erzielte Lucas Alario aus Abseitsposition. Normalerweise ein klarer Fall für den Videoassistenten.

Das Siegtor für die Elf von Trainer Peter Bosz erzielte Lucas Alario aus Abseitsposition. Normalerweise ein klarer Fall für den Videoassistenten.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Wie schön doch Fußballspiele ohne Videobeweis sein können. Zumindest aus Sicht von Bayer 04 Leverkusen. Weil das technische Hilfsmittel im DFB-Pokal in den ersten beiden Runden nicht zum Einsatz kommt, steht die Werkself trotz einer mäßigen Leistung beim 1:0 (1:0) im Bundesliga-Duell gegen den SC Paderborn im Achtelfinale. Das Siegtor für die Elf von Trainer Peter Bosz erzielte Lucas Alario nämlich aus Abseitsposition. Normalerweise ein klarer Fall für den Videoassistenten. So aber durfte sich Bayer 04 über den ersten Erfolg nach fünf sieglosen Spielen freuen.

Peter Bosz hatte offensichtlich Gefallen am Auftritt seines Teams in der zweiten Hälfte am Samstag beim 2:2 gegen Werder Bremen gefunden. Der Niederländer schickte jedenfalls mit nur einer Ausnahme die gleiche Elf aufs Feld. Der wiedergenesene Kai Havertz spielte anstelle von Kerim Demirbay im offensiven Mittelfeld. Bosz Gefallen drückte sich auch in der taktischen Ausrichtung aus, denn er ließ wieder mit den beiden Stoßstürmern Lucas Alario und Kevin Volland agieren.

Das Feld war bereitet für ein Offensivspektakel, dass der Leverkusener Coach in Erinnerung des 3:2-Heimsieges gegen den Aufsteiger am ersten Bundesliga-Spieltag versprochen hatte. Zehn Minuten lang hielt das Versprechen. Beide Teams spielten mit offenem Visier und ohne defensives Mittelfeld. Kevin Volland scheiterte aus vier Metern an Paderborns richtig postiertem Keeper Jannik Huth (3.) und verstolperte einen Konter (10.). Die frech mitspielenden und mitrennenden Gäste verzeichneten ihre größte Möglichkeit nach vier Minuten. Christopher Antwi-Adjei vernaschte Aleksandar Dragovic allein durch Tempo gleich zweimal, zielte aber zu weit nach links.

Das war es dann mit Spektakel. Paderborn verließ der Mut und bei Bayer 04 machte sich das starke Leistungsgefälle innerhalb der Mannschaft bemerkbar. Dauerhaft flüssiges Zusammenspiel war nicht möglich, weil Mitchell Weiser, Jonathan Tah, Kevin Volland oder Nadiem Amiri immer wieder Fehler unterliefen. Die nur 15.410 Zuschauer in der halbleeren BayArena sahen deshalb zwar viel Ballkontrolle bei den Gastgebern, aber wenig Zwingendes und kaum fußballerische Lösungen. Gut also, dass es den Videobeweis erst ab dem Achtelfinale gibt. Karim Bellarabi legte eine Flanke von Weiser mit dem Oberarm auf Lucas Alario ab. Der Argentinier und bis dahin beste Leverkusener stand zwar knapp im Abseits, seine perfekte Ballverarbeitung mit anschließendem Abschluss in den rechten Winkel zählte aber (25.). Das 1:0 gab den Hausherren etwas Sicherheit und Kai Havertz hätte nach schöner Kombination über Nadiem Amiri und Alario erhöhen könnte, scheiterte mit seinem Lupfer-Versuch aber am parat stehenden Huth (39.).

Die Paderborner, von denen außer einer Halbchance für Cauly Oliveira Souza (40.) nicht mehr viel zu sehen war, schoben mit Beginn der zweiten Hälfte weiter nach vorne. Das gab Bayer weite Räume, die die Gastgeber aber nicht nutzten. Bellarabi zielte zu hoch (46.), Alario war nach einer verunglückten Klärungsaktion von Luca Kilian zu überrascht (48.) und ein Fünf auf Drei-Konter versandete (56.) bei Bellarabi. So blieb es spannend, obwohl die Gäste mit Ausnahme eines abgefälschtes Schusses von Antwi-Adjei (57.) und einer missglückten Ballannahme des am Elfmeterpunkt freistehenden Oliveira Souza (68.) zunächst wenig zustande brachten. Am Ende musste Bayer-Torwart Lukas Hradecky gegen Streli Mamba dafür sorgen (80.), dass sich die Leverkusener über einen Sieg durch fehlenden Videobeweis freuen durften.

Leverkusen: Hradecky; L. Bender (31. Retsos), Tah, Dragovic, Weiser; Baumgartlinger, Havertz; Amiri (70. Demirbay) , Bellarabi; Volland (82. Paulinho), Alario. – Paderborn: Huth; Collins; Schonlau, Kilian, Jans (87. Shelton); Gjasula /76. Zolinski), Sabiri, Pröger (66. Holtmann); Antwi-Adjei; Oliveira Souza; Mamba. – SR.: Jablonski (Bremen). – Zuschauer 15410. – Tor: 1:0 Alario (25.). – Gelbe Karte: Gjasula.

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