Messis unaufhaltsame Rekordjagd - Clásico kann kommen

Barcelona · Die Antwort auf die Gala seines Rivalen Cristiano Ronaldo blieb Lionel Messi nicht lange schuldig. "Uno, dos, tres, cuatro", hieß es mal wieder im Camp Nou. Vier Tore steuerte der Weltfußballer zum 5:1 (3:1) des FC Barcelona gegen das völlig überforderte Team von CA Osasuna bei.

 Nach getaner Arbeit klatscht sich Lionel Messi (r) mit Carles Puyol ab. Foto: Albert Olive

Nach getaner Arbeit klatscht sich Lionel Messi (r) mit Carles Puyol ab. Foto: Albert Olive

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Damit übertraf er gar noch den Hattrick des Portugiesen beim 4:0 von Real Madrid gegen den FC Getafe tags zuvor. Die Bühne für den nächsten Clásico am Mittwoch ist jedenfalls bereitet.

"Ich weiß nicht, ob Ronaldos Leistung Messi motiviert hat. Ich glaube, ihn muss überhaupt keiner motivieren", sagte Barça-Assistenztrainer Jordi Roura, der weiterhin den erkrankten Tito Vilanova vertrat. "Mir gehen die Adjektive für ihn aus. Wenn man tagtäglich seine erstaunlichen Taten sieht, gewöhnt man sich daran. Wer aber zurückblickt, erkennt, was er aktuell leistet und dass er keine Grenzen hat."

Neue Superlative für die Heldentaten Messi zu finden, bereitet auch den spanischen Zeitungen Schwierigkeiten. "Messi braucht seine Gegenspieler nur anzuschauen, dann fallen sie schon um", schrieb die Sporttageszeitung "Marca" am Montag und "AS" stellte fest: "Ein Messi ruht sich niemals aus. Er überbietet sogar den Hattrick von Ronaldo. Wer einen Messi herausfordert, muss wissen, dass er ein hohes Risiko eingeht." Bei der Zeitung "El Periódico" war indes vom "Wahnsinn ohne Ende" zu lesen.

Dabei spielt der Argentinier längst in einer eigenen Liga. Auf schier unglaubliche 33 Tore in 21 Spielen kommt Messi in dieser Saison. Geht es in diesem Tempo weiter, dürfte sein eigener Rekord aus dem Vorjahr mit 50 Ligatreffern bald übertroffen sein. Und auch sonst ist der Genius damit beschäftigt, die Geschichtsbücher umzuschreiben. Durch seine Glanzleistung hat er nun auch die Grenze von 200 Liga-Treffern übertroffen - mit 25 Jahren und 217 Tagen natürlich als jüngster Spieler in der Historie der Primera División.

Dieses Kunststück war ohnehin nur sieben Spielern vor ihm gelungen. Der frühere Real-Star Raul hatte dies beispielsweise erst im Alter von 30 Jahren und 255 Tagen erreicht. Der legendäre Zarra war bei Erreichen der Marke von 200 Toren 29 Jahre und 352 Tage alt. Und ganz nebenbei ist Messi der erste Spieler in der Liga-Geschichte, der in elf Punktspielen in Serie traf.

Und was sagt Messi zu alldem? "Es wurde so viel über den Clásico gesprochen. Wichtig war aber, sich zuerst auf das Spiel gegen Osasuna zu konzentrieren", meinte der Ausnahmefußballer. Große Worte sind nicht sein Ding, Messi lässt lieber Tore und Taten sprechen.

Daran soll sich auch am Mittwoch nichts ändern, wenn es im Halbfinal-Hinspiel des spanischen Pokals zum Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen aus Madrid kommt. "Das ist ein sehr wichtiges Spiel für uns", sagte Ronaldo. Kein Wunder, tendieren die Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung in der Liga angesichts des Rückstands von 15 Punkten auf Barça gen Null.

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