Milans Krise bringt Allegri in die Kritik

Turin · Massimiliano Allegri gestikulierte, schimpfte und schrie. Im strömenden Regen von Turin versuchte der völlig durchnässte Trainer des AC Mailand, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.

 Massimiliano Allegri braucht schnell positive Resultate. Foto: Di Marco

Massimiliano Allegri braucht schnell positive Resultate. Foto: Di Marco

Foto: DPA

Doch aller Einsatz half nichts, nach dem 2:3 (1:1) am siebten Spieltag bei Rekordmeister Juventus Turin sind die stolzen Rossoneri endgültig tief in die Herbst-Krise gerutscht. Mit nur zwei Siegen und acht Punkten liegt Milan in der Serie A abgeschlagen als Zwölfter bereits 13 Zähler hinter dem Überaschungs-Spitzenreiter AS Rom. "Jetzt auf die Tabelle zu schauen, tut weh", gab Allegri zu. "Das ist das, was zählt und ich bin dafür verantwortlich."

Nach der dritten Saisonniederlage rückt der Coach in den Fokus der Kritiker. "Jetzt steht Allegri wieder in der Diskussion", schrieb "Tuttosport" über den 46-Jährigen, der den 18-maligen italienischen Fußball-Meister seit 2010 trainiert. Seine Position sei "schwierig", meinte die "Gazzetta dello Sport". Auch vergangenes Jahr startete Milan schlecht, hatte nach sieben Spielen zwar einen Punkt weniger, aber auch nur knapp halb so viele Gegentore. Als Dritter reichte es am Ende zumindest noch für die Champions-League-Qualifikation.

Vor allem in der Defensive hakt es nun aber eklatant. 13 Treffer ließen die Lombarden in sieben Partien zu und stellen damit die drittschlechteste Abwehr der Liga. "Wenn du 13 Tore in sieben Spielen bekommst, ist es schwer, zu gewinnen", räumte Allegri ein. "Die Pause kommt zur richtigen Zeit", sagte der frühere Wolfsburger Cristian Zaccardo mit Blick auf die anstehenden Länderspiele. Von seinem eigenen Anspruch als Spitzenmannschaft ist der Club meilenweit entfernt. "Der Titel ist ein Traum, die Champions-League-Plätze drohen auch dazu zu werden", stichelte der "Corriere dello Sport".

Selbst das frühe 1:0 in Turin von Sulley Muntari nach 20 Sekunden half nicht. Drei Gegentore durch Andrea Pirlo (15.), Stürmer Sebastian Giovinco (69.) und Verteidiger Giorgio Chiellini (75.) besiegelten die Niederlage, Muntaris Anschlusstreffer (90.) kam zu spät. "Wenn du gegen Mannschaften wie Juve spielst und Fehler machst, wirst du bestraft", urteilte Allegri.

Darüber hinaus schwächt sich Milan durch die Aussetzer seiner Profis immer wieder selbst. Stürmerstar Mario Balotelli hat seine Sperre von drei Spielen wegen Schiedsrichterbeleidigung gerade abgesessen, da muss in Philippe Mexès der nächste Übeltäter für viele Spiele aussetzen. Der französische Nationalverteidiger hatte gegen Juve vor seiner späteren Gelb-Roten Karte Gegenspieler Giorgio Chiellini unbemerkt vom Schiedsrichter mit der Faust geschlagen. Das Sportgericht der Serie A entschied am Montag zudem, Milans Fankurve wegen diskriminierender Gesänge der Anhänger in der Partie gegen Juve für das nächste Heimspiel zu sperren.

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