Trainerfrage Nach Abschied in den USA: Weg für Marsch nach Leipzig frei

Leipzig · Julian Nagelsmann kommt erst 2019 zu RB Leipzig. Für ein Jahr brauchen die Sachsen einen Übergangs-Cheftrainer. Viel deutete zuletzt auf Sportdirektor Ralf Rangnick in Doppelfunktion hin. Aber nun ist der US-Amerikaner Jesse Marsch der Top-Kandidat.

 Jesse Marsch könnte der neue Trainer von RB Leipzig werden.

Jesse Marsch könnte der neue Trainer von RB Leipzig werden.

Foto: Frank Gunn/The Canadian Press/AP

Der US-Amerikaner Jesse Marsch könnte den vakanten Trainerposten beim Fußball-Bundesligisten RB Leipzig übernehmen.

Der 44 Jahre alte bisherige Coach des Schwesterclubs New York Red Bulls wurde am Freitag offiziell verabschiedet und Chris Armas schon als sein Nachfolger präsentiert. Damit wäre der Weg für Marsch frei, bei den Sachsen für ein Jahr als Übergangstrainer zu fungieren. Ab Juli 2019 übernimmt dann der noch bei 1899 Hoffenheim unter Vertrag stehende Julian Nagelsmann.

Nach der Trennung von Ralph Hasenhüttl im Mai hatten sich die Sachsen Zeit gelassen, dann aber mit der Verpflichtung von Nagelsmann einen richtigen Coup gelandet. Zuvor war immer wieder RB-Sportdirektor Ralf Rangnick als Übergangscoach gehandelt worden. Leipziger Medien hatten schon vor Wochen vermeldet, dass er in Doppelfunktion als Sportdirektor und Trainer den Europa-Cup-Starter übernimmt.

Doch nun sieht es wieder anders aus. Unklar ist allerdings noch die Rolle von Marsch. Gut möglich, dass er nur als Assistent von Rangnick agiert. Für eine Lösung von Marsch als Chef spricht die Doppelbelastung, der Rangnick dann ausgesetzt wäre. Eine offizielle Bestätigung der Sachsen gab es bisher noch nicht. Bis Montag zur ersten Trainingseinheit auf Rasen soll der neue Trainer präsentiert werden.

Zuvor hatte die "Leipziger Volkszeitung" berichtet, dass sich Rangnick und RB-Vorstandschef Oliver Mintzlaff in Leipzig mit Marsch getroffen haben. Besonders Mintzlaff, der Marsch als Head of Global Soccer 2015 nach New York holte, soll von ihm überzeugt sein. In der Vergangenheit war Marsch schon mehrfach bei RB und hospitierte auch mehrere Wochen unter Ralph Hasenhüttl. Und Marsch will nach Europa. 2017 war er Kandidat für den Cheftrainer-Posten bei Red Bull Salzburg. Das wurde dann aber der Leipziger Marco Rose, der auch als Hasenhüttl-Nachfolger gehandelt worden war.

Nach der Trennung von Hasenhüttl hatte RB angekündigt, umfassende Veränderungen vorzunehmen. "Generell wird es in allen Bereichen des Clubs einen personellen Umbruch geben. Wir haben hohe Ansprüche und werden deshalb auch an personellen Schrauben drehen", hatte Mintzlaff gesagt.

Mit Lars Kornetka von Bayer Leverkusen (Co-Trainer Videoanalyse) und Daniel Behlau vom FC Schalke 04 (Athletiktrainer) sind offenbar neue Assistenten gefunden worden. Offen ist derweil noch die Stelle des Sportpsychologen, nachdem Sascha Lense zu Zweitligist SG Dynamo Dresden wechselte.

Offen ist auch noch, wann Hasenhüttls Co-Trainer Zsolt Löw zu Paris Saint-Germain mit Coach Thomas Tuchel wechselt. RB fordere nach Informationen der "Bild" (Freitag) eine Ablöse von einer Millionen Euro sowie ein Testspiel gegen PSG mit Superstar Neymar. Noch stellen sich die Franzosen aber quer. Bis zum Ende der Woche sei mit einer Entscheidung zu rechnen.

Am Freitag und Samstag laufen nach den bereits stattgefundenen Laktattests weitere medizinische Untersuchungen bei den RB-Kickern. Die WM-Teilnehmer Timo Werner, Yussuf Poulsen und Yvon Mvogo haben noch Urlaub und stoßen spätestens Ende Juli beim Trainingslager in Österreich zum Team. Wann Mittelfeldspieler Emil Forsberg zurückkommt, der bei der WM mit Schwedens Nationalmannschaft am Samstag im Viertelfinale gegen England gefordert ist, ist noch offen.

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