2. Liga Ohne Top-Torjäger Lasogga geht beim HSV nicht viel

Hamburg · Pierre-Michel Lasogga ist der Top-Verdiener und -Stürmer des HSV. Wie wertvoll er für den Zweitliga-Tabellenführer ist, zeigt sich, wenn er nicht spielt. Wie beim 0:2 in Bielefeld. Verfolger 1. FC Köln kann die Vorlage erst einmal nicht nutzen: Das Spiel in Aue fällt aus.

 HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga (2.v.l) verfolgte die Partie in Bielefeld am Spielfeldrand.

HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga (2.v.l) verfolgte die Partie in Bielefeld am Spielfeldrand.

Foto: Friso Gentsch

Mit dicker Jacke saß Pierre-Michel Lasogga auf der Bank des Hamburger SV und musste hilflos mit ansehen, wie seine Kollegen bei Arminia Bielefeld sich vergeblich gegen das Unheil stemmten.

Nach dem 0:2 bei den Ostwestfalen blieb als Erkenntnis: Ohne Lasogga geht beim Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga nicht viel. Wegen Wadenproblemen hatte der Top-Torjäger passen müssen - und wurde schmerzlich vermisst. "Pierre ist ein besonderer Spieler", meinte Verteidiger Rick van Drongelen. "Auch wenn es mal nicht läuft, kann man den Ball lang schlagen. Er gewinnt da vorne fast jedes Kopfballduell. Vielleicht hat das heute etwas gefehlt."

Denn der HSV scheint abhängig von seinem Spitzenverdiener im Kader zu sein. Ein Drittel aller 27 Saisontore hat der 27-Jährige erzielt, zuletzt sorgte er mit einem Doppelpack für das 2:1 gegen den SV Sandhausen. Zudem war er im DFB-Pokal viermal erfolgreich. In acht Partien mit ihm in der Startelf holte der HSV bei sieben Siegen und einem Unentschieden 2,75 Punkte im Schnitt. In den nun zwölf Spielen ohne ihn in der Anfangsformation (5 Siege, 3 Unentschieden und 4 Niederlagen) waren es im Schnitt nur 1,5 Zähler.

Wenn dann noch Kreativ- und Offensivkräfte wie Kapitän Aaron Hunt (Muskelfaserriss) und Hee-chan Hwang (Einriss im Hüftbeuger) ausfallen, können die Hanseaten dies kaum kompensieren - auch wenn Sportvorstand Ralf Becker versichert: "Wir haben immer die Qualität, die Spiele in der Zweiten Liga zu gewinnen – egal, wer auf dem Platz steht."

In Bielefeld fehlte in jedem Fall Qualität, um mit Widrigkeiten zurecht zu kommen. Die Rote Karte für Gotoku Sakai (12.) wegen einer Notbremse und der umstrittene Gegentreffer des Bielefelders Andreas Voglsammer (19.) in Kung-Fu-Manier brachten den HSV komplett aus dem Rhythmus. Das 2:0 der Arminen durch Reinhold Yabo (26.) war die Folge davon. Trainer Hannes Wolf sprach nach der zweiten Niederlage unter seiner Leitung dann auch von einem "gebrauchten Tag".

Die Hamburger durften sich damit trösten, dass sie mit 40 Punkten vorne bleiben. Bundesliga-Mitabsteiger 1. FC Köln (36 Punkte) musste am Sonntag seine Verfolgungsjagd bei Erzgebirge Aue aussetzen. Aufgrund anhaltender Schneefälle war der Platz im Erzgebirge-Stadion nicht bespielbar. Im Kampf um Platz drei werden sich am Montag der Hamburger Stadtrivale FC St. Pauli (34) und 1. FC Union Berlin (34) gegenseitig die Punkte wegnehmen.

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