Tore, Pleiten, Siege Oldie Pizarro und die größten Nord-Süd-Duelle

Bremen · Vor dem Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München steht Claudio Pizarro im Mittelpunkt. Der Routinier spielte und traf in den direkten Aufeinandertreffen für beide Clubs. Die Highlights aus 29 Pizarro-Auftritten.

 Der Bremer Claudio Pizarro trifft auf seine alten Teamkollegen.

Der Bremer Claudio Pizarro trifft auf seine alten Teamkollegen.

Foto: Carmen Jaspersen

Kaum ein Bundesliga-Spiel hat mehr Tradition als der Nord-Süd-Schlager zwischen Werder Bremen und dem FC Bayern München. Ein Fußball-Profi stand in den vergangenen knapp 20 Jahren besonders im Fokus.

Claudio Pizarro bestritt 29 Pflichtspiele zwischen den beiden Clubs, 14 Mal im Bremer Trikot, 15 Partien als Münchner. Auch am Samstag (15.30 Uhr) könnte der beste ausländische Torjäger der Bundesliga-Geschichte erneut mitwirken und den FC Bayern noch tiefer in die Krise schießen. Getroffen hat der 40-Jährige in diesen Aufeinandertreffen häufiger. Eine Übersicht über die außergewöhnlichsten Spiele mit Pizarro.

ERSTE WERDER-JAHRE

Trainer Thomas Schaaf und Sportdirektor Klaus Allofs bauten nach dem Fast-Abstieg 1999 an der Weser eine neue Mannschaft auf. Eine der ersten und dazu wichtigsten Verpflichtungen von Allofs: Claudio Pizarro. Keine Punkte gab es gegen die Bayern beim 0:2 und 1:2. In seiner zweiten Saison bewies er seine Extraklasse: Am 31. März 2001 schoss er beim 3:2-Auswärtssieg zwei Tore, unter anderem auch den Siegtreffer zwei Minuten vor Schluss.

ERSTER BAYERN-WECHSEL

Pizarros Leistung imponierte den Bayern: Im Sommer 2001 wechselte er für knapp acht Millionen Euro an die Isar. Zwei Jahre später holte er seinen ersten von insgesamt sechs Meistertiteln. Doch sein Ex-Verein bot den Münchnern die Stirn. Im Topduell am 6. Dezember 2003 traf Pizarro erstmals als Bayern-Spieler im Weserstadion zum 1:1-Endstand. Im Rückspiel siegte Werder im Olympiastadion bei den Bayern mit 3:1 und wurde deutscher Meister. Beide Clubs lieferten sich in den Folgejahren mehrere spannende Fights. Überragend war Pizarros Auftritt beim 3:1-Erfolg am 5. November 2005. In einem spektakulären Bundesliga-Spiel schoss "Piza" ein Tor und bereitete ein weiteres vor.

ZURÜCK ZUR ALTEN WIRKUNGSSTÄTTE

Nach einem von wenig Erfolg gekrönten Jahr beim FC Chelsea (2007/08), kehrte er zum ersten Mal auf Leihbasis nach Bremen zurück. Gleich sein erster Auftritt in der Allianz-Arena sorgte für ein Spektakel. Mit 5:2 demontierte Werder die Bayern - Pizarro schoss das 4:0 und schämte sich fast zu jubeln. Es war bis heute der letzte Bremer Sieg gegen den Süd-Rivalen. Nach dem einzigen Titel mit Werder, dem Pokalsieg 2009, kassierte er bis 2012 mit den immer tiefer abstürzenden Norddeutschen drei Bayern-Niederlagen in Serie.

FLUCHT VOR DEM ABSTIEGSKAMPF

Keine Lust auf Abstiegskampf: Pizarro ging im Sommer 2012 wieder nach München. Mit den Bayern gewann er ein Jahr später das Triple aus Champions League, Meisterschaft und Pokal und gegen Werder Bundesliga-Spiele. Beim 0:7-Heimdebakel am 7. Dezember kam er in der Schlussphase zum Einsatz, im Rückspiel überzeugte er mit einem Doppelpack beim 5:2. Nach seinen Meisterschaften fünf und sechs war seine Bayern-Zeit erneut vorbei.

RÜCKKEHR AUS LIEBE

Und wieder ging es 2015 zurück in die Hansestadt. Hunderte Werder-Fans empfingen den verlorenen Liebling an einem Sonntagabend am Flughafen. Mit zwölf Toren in der Rückrunde sorgte er fast im Alleingang für den Klassenerhalt. Aber gegen die Bayern gab es fleißig Pleiten: Beim 0:5 (2015/16) und 0:6 (2016/17) fehlte er verletzungsbedingt. Der damalige Werder-Trainer Alexander Nouri hatte für Pizarro nach der Saison keine Verwendung mehr.

ÜBERRASCHUNG IM JULI

Zum Vergessen war die Saison 2017/18, die Pizarro beim 1. FC Köln verbrachte. Mit den Domstädtern stieg er ab. Nur ein Treffer in 16 Partien waren für den verletzungsanfälligen Torjäger nicht befriedigend. Umso überraschender der erneute Wechsel zu Werder Bremen. Doch der 40 Jahre alte Pizarro wirkt fit. Gegen seinen Ex-Club wird er am Samstag zudem hochmotiviert sein.

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