Champions League Reform macht Bundesliga zum Gewinner

Monaco · Das Playoff-Zittern hat für den Bundesliga-Vierten bald ein Ende. Der Zugang zu den Geldtöpfen der Champions League ist künftig für ein deutsches Quartett frei.

Die Europäische-Fußball-Union UEFA verkündete am Freitag in Monaco Reformpläne für die Königsklasse. Demnach werden die vier Topnationen des UEFA-Nationenrankings von der Saison 2018/19 an zumindest für drei Jahre je vier Teams für die Gruppenphase stellen.

Derzeit liegt die Bundesliga in dieser Wertung hinter Spanien und vor England und Italien sicher auf Platz zwei. Nur ein Absturz auf Platz fünf der Wertung würde für die deutschen Clubs schmerzhafte Einschnitte bringen. Dann wären nach den neuen Regularien nur noch zwei Vereine definitiv in der Gruppenphase vertreten.

Bislang stellt die Bundesliga drei fixe Starter. Der Liga-Vierte muss eine Playoffrunde bestreiten, in dieser Saison setzte sich Borussia Mönchengladbach souverän gegen Young Boys Bern durch. Einen generellen Modus-Wechsel gibt es in Champions League und Europa League aber nicht. Weiter wird mit acht beziehungsweise zwölf Gruppen gespielt, danach beginnt in beiden Wettbewerben die K.o.-Phase.

Ein detaillierter Plan für die Neuverteilung der Startplätze soll auch erst im Dezember präsentiert werden. Die UEFA reagiert mit dieser Entscheidung auf den Druck der Top-Clubs, die sogar mit einer Abspaltung gedroht hatten. Angeführt von Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hatte die European Club Association auf eine Reform gedrängt. Die Grundzüge sind nun klar: Die großen und reichen Fußball-Nationen bekommen mehr Planungssicherheit.

16 von 32 Fix-Plätzen besetzen die vier Topnationen, bislang waren es elf. Der Mittelbau wird geschwächt. Die Nationen auf den Plätzen elf und zwölf zum Beispiel (derzeit Tschechien und die Schweiz) haben dann keinen festen Startplatz mehr. Und: Der Zugang über Qualifikation und Playoffs wird erschwert. Statt zehn werden nur noch sechs Teams im Nachrückverfahren in die Gruppenphase einziehen können.

„Unser Ziel war es, dass jeder Verband die Möglichkeit bekommt, die Wettbewerbe zu erreichen“, sagte UEFA-Generalsekretär Theodore Theodoridis. Das Prinzip wurde allerdings gerade so noch aufrecht erhalten.

Auch die Geldverteilung soll zugunsten erfolgreicher Clubs verändert werden. So wird der Teamkoeffizient, den prominente Clubs wie Real Madrid und Bayern München anführen, mit 30 Prozent nun erstmals berücksichtigt, der sogenannte Anteil aus dem Market Pool für alle Vereine aus einem Land dagegen von 40 auf 15 Prozent reduziert. Einschnitte gibt es auch bei der fixen Startprämie. Die Gesamtsumme der finanziellen Ausschüttungen soll aber erhöht werden, versprach die UEFA. (dpa)

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