Goretzka trifft Schalke feiert in Wolfsburg ersten Auswärtssieg

Der FC Schalke 04 hat seine jüngste Erfolgsserie auch beim VfL Wolfsburg fortgesetzt. Die Wolfsburger warten derweil auch mit neuem Coach auf die Wende.

 Der Schalker Leon Goretzka feiert seinen Siegtreffer.

Der Schalker Leon Goretzka feiert seinen Siegtreffer.

Foto: Peter Steffen

Wolfsburg (dpa) – Markus Weinzierl ballte die Faust und schrie seine Freude heraus. Der Trainer des FC Schalke 04 feierte beim VfL Wolfsburg mit dem 1:0 (0:0) seinen ersten Auswärtssieg mit dem Fußball-Bundesligisten.

"Die ganze Mannschaft hat eine positive Entwicklung genommen", sagte der Coach nach dem Erfolg, der aufgrund der Steigerung in der letzten halben Stunde nicht unverdient war. Den entscheidenden Treffer erzielte vor 30 000 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena Leon Goretzka (82.).

Schalke setzte zudem seine jüngste Erfolgsserie fort. Die Gelsenkirchener blieben zum zehnten Mal hintereinander in einem Pflichtspiel ungeschlagen. "Acht Siege und zwei Unentschieden, das spricht für sich", sagte der Schalker Coach.

Die Wolfsburger warten hingegen auch unter dem vom Interims- zum Chef-Trainer beförderten Valérien Ismaël auf den ersten Heimsieg. "Das ist ärgerlich", kommentierte der Coach, der sein Team "zu hektisch" fand.

"Das war ein hartes Stück Arbeit", sagte Manager Christian Heidel: "Ich glaube aber, dass es verdient war." Die Schalker liegen nun fünf Punkte und drei Plätze vor den Wolfsburgern auf Rang elf.

In seinem ersten Spiel als Chefcoach sah der Nachfolger von Dieter Hecking eine defensiv gute und nach vorne höchst fehlerhafte Partie seines Teams. Die von Ismaël in der gleichen Formation wie beim Sieg in Freiburg aufgestellten Wolfsburger spielten engagiert, doch im Aufbauspiel mangelte es an Genauigkeit, um ausreichend Gefahr vor dem Schalker Tor zu erzeugen. Viele Stoppfehler und Fehlpässe prägten das Spiel.

Der ehemalige Schalker Julian Draxler fehlte verletzt und sah von der Tribüne, wie sein früherer Club ähnlich defensivstark agierte. Schalke attackierte früh und zwang die Wolfsburger zu Fehlern, doch das Umschaltspiel klappte fast überhaupt nicht. Nach der Balleroberung war der Ball meistens schnell wieder verloren. Erst in der zweiten Halbzeit entwickelten sie Torgefahr.

Schalkes Abwehrchef Naldo, in der Vorsaison noch beim VfL Wolfsburg beschäftigt, hatte in der Defensive wenig zu tun. Der lange Innenverteidiger war vor der Partie noch einmal offiziell verabschiedet worden und hatte gegen Mario Gomez keine Mühe.

Der Nationalstürmer bekam nur ganz selten verwertbare Anspiele, so dass er ungefährlich blieb. Die Außenverteidiger Christian Träsch und Yannick Gerhardt nahmen am Spiel nach vorne nur in Ausnahmefällen teil.

Bezeichnend war, dass es in der ersten Halbzeit für keine der beiden Mannschaften eine Torchance gab. Für erstes Aufsehen sorgte stattdessen eine Szene in der 61. Minute, als Benedikt Höwedes nach einer Attacke von Luiz Gustavo im Strafraum zu Boden ging. Die Schalker forderten vergeblich einen Elfmeter. Schiedsrichter Felix Zwayer ließ trotz des klaren Körperkontaktes weiterspielen.

Erst danach gab es Torchancen, zunächst durch einen Kopfball von Choupo-Moting (69.), dann durch Alessandro Schöpf (70.), der allein vor dem Tor an VfL-Keeper Diego Benaglio scheiterte. Schalke wurde in letzten halben Stunde stärker. Verdienter Lohn war das Tor von Goretzka, der eine Vorlage von Sead Kolasinac einschob.

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