DFB-Pokal Schalke nach Elferkrimi in Köln weiter

Köln · Lange sieht der 1. FC Köln gegen harmlose Schalker wie der verdiente Sieger aus. Ein Handelfmeter bringt den Revierclub dann aber in die Verlängerung. Der Siegtorschütze im Elferschießen hatte kurz zuvor noch Glück gehabt.

 Kölns Serhou Guirassy (r) beim Zweikampf mit Schalkes Matija Nastasic.

Kölns Serhou Guirassy (r) beim Zweikampf mit Schalkes Matija Nastasic.

Foto: Rolf Vennenbernd

Doppeltes Elfmeter-Glück und der glänzende Torhüter Alexander Nübel haben den FC Schalke 04 vor einem überraschenden Pokal-Aus bewahrt.

Trotz eines 0:1-Rückstands bis zur 88. Minute gewann der Vize-Meister in der 2. Runde des DFB-Pokals noch mit 6:5 (1:1, 1:1, 0:1) im Elfmeterschießen beim Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Köln und zog ins Achtelfinale ein.

Ein Handelfmeter von Nabil Bentaleb und somit das erste Pflichtspiel-Tor nach 395 Minuten hatte Schalke am Mittwochabend in die torlose Verlängerung gerettet. Im Shoot-out besiegelte ausgerechnet der gebürtige Kölner Mark Uth mit seinem verwandelten Elfmeter den Achtelfinal-Einzug. Beide Torhüter hatten zuvor je einen Elfer pariert.

"Ich fühle mich gut", sagte Uth nach dem Spiel. "Es war wichtig, dass wir weitergekommen sind. Das nehmen wir mit in die Bundesliga." In der Verlängerung hatte der spätere Siegtorschütze Glück gehabt, dass er nach einem Handspiel nicht die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. "Ich wusste nicht, dass ich schon Gelb hatte", sagte er. "Aber es war ein Handspiel, da kann man schon mal Gelb-Rot geben."

Die Kölner waren durch Jhon Córdoba in Führung gegangen (43.) und durften lange vom vierten Sieg im vierten Pokal-Heimspiel gegen die Gelsenkirchener träumen. Der für 17 Millionen Euro als Nachfolger von Anthony Modeste aus Mainz geholte Kolumbianer, der in der Abstiegs-Saison ohne Bundesliga-Tor geblieben war, hatte überraschend Torjäger Simon Terodde ersetzt.

Der FC, der es aus der 2. Liga als Favorit gewohnt ist, das Spiel zu machen, versteckte sich auch gegen den Champions-League-Teilnehmer von Beginn an nicht. Die Rheinländer suchten aus der defensiven Ordnung heraus immer wieder den Weg nach vorne. Dominick Drexler hatte nach unfreiwilliger Vorarbeit von Schalkes Salif Sané die erste Chance der Partie, scheiterte jedoch an Nübel (20.). Der Keeper vertrat auch im Pokal wieder Schalke-Kapitän Ralf Fährmann, der nach seiner Adduktorenverletzung noch nicht wieder ganz fit ist.

Die Gäste brauchten bis zur 25. Minute, ehe sie erstmals halbwegs gefährlich in die Nähe des Kölner Tores kamen. Amine Harits Schuss stellte FC-Torwart Timo Horn aber nicht vor Probleme. Gefährlicher waren da die Gastgeber: Marcel Risse scheiterte mit Freistößen einmal an Nübel (30.) und einmal am Außennetz (39.), ehe der FC kurz vor der Pause verdient in Führung ging. Drexler legte am Strafraum quer, Córdoba schoss und Sané fälschte den Ball unhaltbar für Nübel ins Tor ab.

Wer nach dem Seitenwechsel nun mit anrennenden Schalkern gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Dem Revierclub fiel in der Offensive wenig ein. Ein harmloser Kopfball von Naldo nach einer Ecke (58.), ein zu unplatzierter Freistoß des Brasilianers (69.), das war's bis zur Schlussphase.

Dann zeigte Schiedsrichter Harm Osmers zu einer Zeit, als Schalke wegen einer Verletzung von Hamza Mendyl für einige Minuten nur zu zehnt spielte, nach einem Handspiel von Kölns Rafael Czichos auf den Elfmeterpunkt. Der eingewechselte Bentaleb verwandelte sicher und brachte sein Team in die Verlängerung. In dieser gelang keiner Mannschaft der Lucky-Punch, sodass die besseren Nerven aus elf Metern die Entscheidung bringen mussten.

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