Videobeweis in der Kreisliga Schiedsrichter gibt Tor nach Blick aufs Handy

HOCHSPEYER · Videobeweis-Entscheid in der Kreisliga: Im Spiel zwischen dem SV Mölschbach und der SG Hochspeyer hat der Schiedsrichter ein Tor erst nach Sichtung eines Handyvideos gegeben.

Kurioser Videobeweis-Entscheid in der Kreisliga: In einem Spiel der B-Klasse Kaiserslautern/Donnersberg Süd zwischen dem SV Mölschbach und der SG Hochspeyer hat der Schiedsrichter offenbar für die Premiere des Videobeweises im Amateurfußball gesorgt.

Der Unparteiische revidierte anscheinend nach Ansicht des von einem Zuschauer gemachten Videomaterials eine Tatsachenentscheidung und ermöglichte den Gastgebern dadurch den Siegtreffer zum 3:2 (1:1).

"Es war wie in der Bundesliga", sagte Hochspeyers Trainer Dominic Heidrich der Zeitung die Rheinpfalz. Der Schiedsrichter habe das offizielle Zeichen für den Einsatz des Videobeweises - einen mit beiden Händen in die Luft gezeichneten Monitor - symbolisiert, und sei dann zu einem Zuschauer gelaufen, um einen Blick auf dessen Handy zu werfen. Daraufhin habe er seine ursprüngliche Entscheidung, einen Ball Aus zu geben, korrigiert und stattdessen auf Tor für Mölschbach entschieden.

Zuvor hatte der Unparteiische bereits Hochspeyers Torhüter befragt, ob der Ball vor dem Treffer tatsächlich die Auslinie überschritten hatte. Das hatte dieser bejaht, woraufhin der Schiedsrichter jedoch darauf aufmerksam gemacht wurde, dass der zweite Vorsitzende des SV Mölschbach am Spielfeldrand die Szene gefilmt habe. Dieser bestritt hinterher allerdings, dass tatsächlich die Videoaufnahme zur Revision der Entscheidung geführt habe, sondern erklärte, dass sich der Unparteiische vielmehr die "Spuren im Sand" angeschaut habe.

Bei den Hochspeyerern wiederum widerspricht man dieser Schilderung. Der Verein hat beim Verband Protest gegen die Spielwertung eingelegt.

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