Schalke 04 Signal ohne Wirkung

Schalke 04 greift durch: Nach dem blutleeren Auftritt beim 0:2 in Köln machte Manager Horst Heldt seine Drohung wahr und stellte Kevin-Prince Boateng sowie Sydney Sam frei, suspendierte zudem Marco Höger zumindest bis Samstag von Training und Spielbetrieb.

Ob diese Maßnahmen dazu führen, dass der Rest des Kaders in den verbleibenden zwei Spielen mehr läuft, mehr kämpft, sich an die taktischen Vorgaben des Trainers hält und diese umsetzt? Wohl kaum.

Was Heldt da macht, ist Augenwischerei, Beruhigung für die aufgebrachte Fanseele. Boateng und Sam gehören schon länger nicht mehr zu den königsblauen Führungsspielern. Boateng stand in dieser Saison ganze elf Mal in der Startelf, wurde sieben Mal eingewechselt und fehlte acht Mal verletzt. Sam fehlte elf Mal verletzungsbedingt und gehörte ganze sieben Mal zur ersten Elf. Einzig Höger darf sich Stammspieler nennen. Und der ist nur bis Samstag suspendiert.

Das Problem in Schalke ist ein anderes. Dieser Verein wirkt zunehmend planlos. Im letzten Oktober musste Trainer Jens Keller gehen. Der hatte den Club zweimal in Folge in die Champions League geführt und wies in seiner zweijährigen Amtszeit mit 1,61 Punkten im Durchschnitt eine vorzeigbare Punktausbeute auf. Aber er war dem Schalke-Boss Clemens Tönnies nicht strahlkräftig genug in der Außendarstellung. Der Wurstfabrikant braucht Glanz und Glamour um sich herum. Deshalb kokettiert er in diesen Tagen gerne mit Sami Khedira, den er von Real Madrids Ersatzbank verpflichten möchte.

Seit über 50 Jahren gieren die Schalker nach der Meisterschale. Wenn sich nicht bald etwas an der Vereinsspitze ändert, werden sie weitere 50 Jahre warten müssen.

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