6:1 im Pokal beim FCK Tor-Gala des Brasilianers Joelinton für Hoffenheim

Kaiserslautern · Wird Joelinton der nächste brasilianische Bundesliga-Stürmer der Extraklasse? Bei seinem Debüt im DFB-Pokal für 1899 Hoffenheim beim 1. FC Kaiserslautern (6:1) beeindruckte er mit drei Treffern. Doch noch hat er einen weiten Weg vor sich.

 Hoffenheims Torschütze Joelinton Cassio Apolinario de Lira (r) feiert seinen Treffeer zum 1:0.

Hoffenheims Torschütze Joelinton Cassio Apolinario de Lira (r) feiert seinen Treffeer zum 1:0.

Foto:  Uwe Anspach

Joelinton Cassio Apolinario de Lira ist eine Erscheinung und vielleicht bald ein neuer Stürmer-Star in der Bundesliga.

Drei Tore steuerte der 22 Jahre alte Brasilianer mit dem Künstlername Joelinton im DFB-Pokal für 1899 Hoffenheim zum 6:1 (3:1) beim 1. FC Kaiserslautern bei. "Er ist schon eine Kante, die eklig zu verteidigen ist", sagte 1899-Trainer Julian Nagelsmann nach dem beeindruckenden Auftritt des Angreifers.

Für Joelinton, der im Sommer 2015 vom brasilianischen Sport Club do Recife in den Kraichgau kam, ist es der zweite Anlauf. Damals hatte er große Probleme sich zurechtzufinden, bekam nur einen Kurzauftritt in der Bundesliga und wurde für zwei Jahre zu Rapid Wien ausgeliehen. "Ich habe auf diesem Moment drei Jahre gewartet", sagte der 1,92 Meter lange Fußball-Jungprofi mit blondierten Haaren. "Es ist ein Traum und Glück, so ein Spiel gemacht zu haben."

Für den österreichischen Hauptstadtclub bestritt er 79 Spiele und erziele 21 Tore. "Die zwei Jahre in Wien waren gut, aber ich bin froh, wieder zurück zu sein", meinte Joelinton. "Ich hoffe, es geht so weiter." Auch wenn drei Treffer gegen den rheinland-pfälzischen Drittligisten keine Gewissheit über seine Bundesliga-Tauglichkeit gibt, hat er gute Chancen, bereits im Eröffnungsspiel beim deutschen Meister Bayern München zur Startelf zu gehören.

"Ich weiß nicht, wie wir am Freitag spielen, habe es aber grob im Kopf", sagte Nagelsmann. "Ich hoffe, dass er recht gut reinpasst in den Plan - und dann darf er gern wieder treffen." Der als "Man of the Match" ausgezeichnete, inzwischen recht gut Deutsch sprechende Joelinton hätte nichts dagegen: "Ja, es ist ein super Spiel, jeder will da spielen - und bei mir ist das auch so."

Der Coach hatte dafür gesorgt, dass Joelinton nicht unvorbereitet nach Hoffenheim zurückkommt und ihm einen Katalog von Anweisungen nach Wien geschickt. "Wir haben ihn vorher mit Informationen versorgt, was er können sollte, wenn er bei uns aufschlägt", berichtete Nagelsmann. "Er ist sehr wissbegierig und lernfähig - und dass er torgefährlich ist, haben wir gesehen."

Joelinton befolge zudem, was in der Defensive gefragt ist, bewege sich gut im gegnerischen Strafraum. "Was mir gefällt: Er hört nicht auf zu spielen und ist defensiv sehr unangenehm. "Der Gegenspieler hat das Gefühl, er ist vorbei an ihm, und dann kommt er mit seinen ewig langen Gräten", erklärte Nagelsmann.

Nach seinen Abschied aus Wien bekam Joelinton nicht nur solche lobenden Worte mit auf den Heimweg. Er bleibe vielen Fans auch "als Chancen-Vernebler vom Dienst" in Erinnerung, lautet ein Kommentar auf der Homepage von Laola1.tv.

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