Fußball-Bundesliga Werner macht den Unterschied: Leipzig besiegt Gladbach

Leipzig · Bei RB Leipzig läuft es, wenn der kleine Kader fast vollständig spielen kann. Das bekommt auch Borussia Mönchengladbach zu spüren, das zwar gut gegenhält, aber im Spiel nach vorn von einer souveränen RB-Abwehr abgekocht wird.

 Leipzigs Yussuf Poulsen (2.v.r) und Timo Werner (r) jubeln nach dem 2:0.

Leipzigs Yussuf Poulsen (2.v.r) und Timo Werner (r) jubeln nach dem 2:0.

Foto: Jan Woitas

Als Doppelpack-Serientäter Timo Werner kurz vor Abpfiff das Spielfeld verließ, erhob sich der Großteil der 41.939 Zuschauer.

Sein vierter Zwei-Tore-Streich in dieser Spielzeit bescherte RB Leipzig beim 2:0 (2:0) gegen den Tabellenzweiten Borussia Mönchengladbach nicht nur den Sieg, sondern ihm selbst noch ein Extralob von Trainer und Sportdirektor Ralf Rangnick. "Nicht nur seine Tore waren heute wieder entscheidend, sondern wie er gegen den Ball gearbeitet hat, hat mir sehr gefallen. So wünsche ich ihn mir in den nächsten Wochen noch öfter", sagte Rangnick.

Werner hatte zu psychologisch wichtigen Momenten getroffen: Nach drei Minuten nach einem Doppelpass mit Marcel Sabitzer und in der Nachspielzeit der ersten Hälfte nach einem Konter. Damit war die Borussia geschlagen, der im Angriff gegen eine extrem gut verteidigende Leipziger Mannschaft nicht viel einfiel. Ein ebenso starker RB-Torhüter Peter Gulacsi sorgte dafür, dass die Sachsen zum siebten Mal in dieser Saison zu Null spielten und in der Spitzengruppe der Fußball-Bundesliga bis auf einen Punkt an Mönchengladbach heranrückten.

"Doppelpacks liegen mir in dieser Saison irgendwie - und vor allem haben die Tore drei Punkte gebracht. Es war eine Top-Teamleistung in allen Bereichen. Nur so kann man den Tabellenzweiten besiegen", sagte Werner zufrieden.

Für Mönchengladbach setzte sich die Negativ-Serie gegen die Leipziger fort: Auch im fünften Spiel gab es keinen Sieg. Auf Spitzenreiter Borussia Dortmund haben die Rheinländer nun sieben Punkte Rückstand. "Wir haben zu einem guten Bundesligaspiel beigetragen", sagte zwar Gäste-Trainer Dieter Hecking, aber: "Wenn man in der Anfangsphase wieder gleich 0:1 zurückliegt, wird es verdammt schwer. Ich weiß nicht, warum uns das nun schon zum wiederholten Mal passiert ist."

Rangnick konnte auf seine derzeit stärkste Mannschaft zurückgreifen - und das zahlte sich aus. Auch die bei den beiden 0:1-Niederlagen beim VfL Wolfsburg und bei RB Salzburg fehlenden Mittelfeldspieler Kevin Kampl und Marcel Sabitzer sowie der in der Europa League nicht einsatzfähige Diego Demme standen wieder im Kader. "Jeder hat gesehen, wie wichtig die drei für unser Spiel mit und gegen den Ball sind", sagte der Coach der Gastgeber.

Von der ersten Minute an waren Kampl und Sabitzer in der Vorwärtsbewegung sowie Demme als Abräumer mit die auffälligsten RB-Akteure. Sabitzer bereitete nicht nur das 1:0 vor, sondern hatte im Spielverlauf gleich sieben gute Einschussmöglichkeiten.

In einem Spiel, das durch hohes Tempo von beiden Seiten geprägt war, hatte Leipzig durch die größere Effizienz im Abschluss Vorteile. Auf der Gegenseite scheiterte Lars Stindl bei zwei sehr guten Möglichkeiten am stark reagierenden Peter Gulacsi im RB-Tor. Und Thorgan Hazards Nachschuss konnte Ibrahima Konaté gerade noch stören. Zumeist verstand es aber die gut organisierte Leipziger Abwehr, den Borussia-Angriff weit genug vom eigenen Tor fernzuhalten.

Vorentscheidenden Charakter hatte das 2:0 in der Nachspielzeit der ersten Hälfte. RB konterte über Werner und Yussuf Poulsen, Gladbachs Torhüter Yann Sommer verließ zu früh den Strafraum, so dass Werner keine Mühe hatte, zu vollenden.

Nach der Pause ließ RB die Borussia kommen, ohne dabei Gefahr zu laufen, überrumpelt zu werden. Lediglich bei einer Hazard-Flanke, die von Dayot Upamecano abgefälscht wurde und am Pfosten landete (75.), war der Tabellenzweite einem Treffer nahe. Die Leipziger beließen es bei gelegentlichen Kontern, die zumeist aber verpufften.

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